RÜSSELSHEIM – „Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Die Stadt Rüsselsheim am Main setzt daher schon lange auch auf Sprachförderung in den Kindertagesstätten. Seit 20 Jahren sind Sprachförderkräfte der vhs für die zusätzliche Sprachförderung in Kitas im Einsatz. Sie ermöglichen Kindern eine bestmögliche Teilhabe an der Gesellschaft, fördern die Kommunikation und unterstützen bei der Erweiterung des Wortschatzes“, sagt Bürgermeister und Bildungsdezernent Dennis Grieser anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums der vhs-Sprachförderung in Kindertagesstätten.
Im Jahre 2003 beauftragte die Stadt Rüsselsheim erstmals die Volkshochschule mit der Durchführung von Sprachförderkursen in Kindertagesstätten. Die Finanzierung erfolgte durch das Förderprogramm des Landes Hessen „Deutschkenntnisse für Kinder im Kindergartenalter“ sowie durch städtische Mittel. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt wurden ein Konzept entwickelt, Kitas ausgewählt und Sprachstanderhebungen durchgeführt. Die vhs übernahm die Aufgabe der Qualifizierung von Sprachförderkräften und startete mit einem Team von zehn Dozent*innen mit 14 Kleingruppen in sieben städtischen Kitas.
Schon 2007 wurden alle städtischen Kitas in das Programm aufgenommen. Im Jahr 2013 erhielten somit 244 Kinder eine zusätzliche Unterstützung. Im Jahr 2023 sind es 450 Kinder in 23 Einrichtungen, welche von 30 Sprachförderkräften unterstützt werden. Die Sprachförderung ist somit eine kontinuierlich wachsende Aufgabe in den Kitas.
Die Umsetzung der Sprachförderung hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. In den ersten Jahren wurden die Kinder zweimal wöchentlich in Kleingruppen gefördert. Inzwischen findet die Sprachförderung alltagsintegriert statt: Im Jahr 2017 erarbeitete das Land Hessen neue Förderrichtlinien, denn wissenschaftliche Studien hatten gezeigt, dass Kinder in selbst gewählten Alltags- und Spielsituationen besser und motivierter lernen. Seitdem gestaltet sich die Sprachförderarbeit offener und wird in den Kita-Alltag integriert. Zusätzliche Sprachförderkräfte begleiten die „Fokuskinder“ beim Spiel, greifen deren Interessen auf und unterbreiten entsprechende Angebote, die die Sprachkompetenz spielerisch und ganzheitlich fördern. Durch das offene Arbeiten können alle Kinder partizipieren und Kinder mit geringen Sprachkenntnissen werden unterstützt.
Die zusätzliche Sprachförderung durch Fachkräfte der vhs im Rahmen des Landesprogramms ist ein Baustein im Gesamtkonzept zur sprachlichen Bildung der Stadt Rüsselsheim. Das Thema Sprache ist in den Kindertagesstätten Bestandteil der täglichen Arbeit und wird in der Konzeption und Fortbildung der Fachkräfte immer mitgedacht. Ein weiterer Baustein ist das Landesprogramm „Sprach-Kitas“: Eine zusätzliche Sprach-Fachkraft pro Einrichtung ist Ansprechpartner*in für das Kita-Team bei allen Belangen zum Thema Sprache, Inklusion, Elternarbeit und digitale Medien.
Die vhs nutzt den Geburtstag zu zwei Aktionen: Im Rahmen eines Collage-Projektes gestalten die Sprachförderkräfte mit den Kindern ihrer Kita ein Bild zum beliebten Kinderbuch „Die kleine Raupe Nimmersatt“. Aus den fertigen Kunstwerken entsteht eine gemeinsame bunte Collage als Sinnbild der Vielfalt – und als Grundlage für ein farbenfrohes Plakat und ein ganz individuelles Memory, das dann alle Kitas erhalten.
Die Sprachförderkräfte haben am Freitag (17. November) auch am Bundesweiten Vorlesetag teilgenommen. Dieser fand unter dem Motto „Vorlesen verbindet!“ statt. Die Sprachförderkräfte haben an diesem Tag in ihren jeweiligen Kitas vorgelesen – denn was steht mehr für das Erlernen von Sprache und das Erleben von Beziehung und Gemeinschaft als das gemeinsame Betrachten eines Bilderbuchs?
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main