RÜSSELSHEIM – „Einen guten Start ins Leben und ein gesundes Aufwachsen wollen wir allen Kindern in unserer Stadt ermöglichen“, sagt Bürgermeister Dennis Grieser mit Verweis auf den vorgelegten Bericht der Frühen Hilfen für das Jahr 2021. „Deswegen gibt es in Rüsselsheim am Main eine Vielzahl an Angeboten rund um Beratung und Betreuung vor und nach der Geburt eines Kindes, die wir über die Netzwerkkoordination Frühe Hilfen zusammen mit weiteren Institutionen organisieren. Damit leistet die Stadt einen wichtigen Dienst im Sinne der Gesundheitsprävention und Förderung junger Familien, im weiteren Sinne auch des Kinderschutzes beziehungsweise der kommunalen Jugendhilfe.“
Zum Angebot im Netzwerk Frühe Hilfen zählen etwa die Spielkreise, Babytreffs und Babymassagen des Deutschen Kinderschutzbundes sowie die angegliederte Elternberatung, die die Stadt finanziert. Nachdem die Angebote im Jahr 2021 bedingt durch die Pandemie nur eingeschränkt stattfinden konnten, werden sie nun wieder regelmäßig im Stadtteiltreff im Dicken Busch, im Berliner Viertel, im Nachbarschafts- und Familienzentrum Böllensee und im Löwentreff in der Innenstadt angeboten. Durch Mittel aus dem Corona-Aufholprogramm des Bundes konnte die Frequenz der Krabbelgruppen und Babymassagen im Dicken Busch erhöht werden. Im Berliner Viertel konnten die Angebote wiederaufgenommen werden, nachdem sie aufgrund der geringen Platzkapazitäten im Q17 nicht mehr coronakonform stattfinden konnten. Dafür wurde auf die Räume des Vereins Auszeit in der Goetheschule ausgewichen. Zudem wurden zwei Spielkreise in einer Geflüchtetenunterkunft in 2021 aufgebaut.
Im September 2021 wurde außerdem in Kooperation mit dem GPR eine Wochenbettambulanz eingeführt, mit deren Hilfe Frauen mit Neugeborenen nach vorheriger Terminvereinbarung bis zu zwölf Wochen nach der Geburt ambulant betreut werden. „Insbesondere vor dem Hintergrund des Hebammenmangels in unserer Region ist das ein wichtiger Baustein in der gesundheitlichen Versorgung. Außerdem unterstützt die Stadt die Arbeit einer Babylotsin, die direkt im Krankenhaus auf die Familien zugeht und ins Netzwerk der Frühen Hilfen vermittelt“, berichtet Grieser. Des Weiteren fördert die Stadt die Arbeit von Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen (FGKiKP). Diese bieten fachkundige Unterstützung bei allen Fragen rund um die Versorgung und Betreuung eines Babys und Kleinkindes im ersten Lebensjahr. Schwerpunkte sind die Bereiche Stillen, Handling, Beikost, Schlaf, Regulationsprobleme und Bindungsförderung. Die Hausbesuche der FGKIKP werden unkompliziert bei den Netzwerkkoordinatorinnen beantragt und sind für Rüsselsheimer Eltern kostenfrei.
Die Netzwerkkoordination Frühe Hilfen hat die Aufgabe, die Angebote der freien Träger bedarfsgerecht zu etablieren, weiterzuentwickeln und zu koordinieren sowie günstige Rahmenbedingungen zu schaffen, beispielsweise indem Fördermittel für die Angebote beantragt werden. Zudem initiiert die Koordinierungsstelle den Austausch und die Vernetzung der beteiligten Institutionen untereinander und mit weiteren Akteur*innen, und sie bietet Eltern Beratung und Vermittlung in die Angebote des Netzwerks.
„Das Netzwerk Frühe Hilfen trägt durch ihre Arbeit mit den Familien außerdem dazu bei, dass Risiken für das Wohl und die Entwicklung des Kindes frühzeitig wahrgenommen und reduziert werden können, wenn gesundheitliche, psychosoziale oder finanzielle Belastungen in den Familien auftreten. Die Frühen Hilfen besitzt daher auch einen hohen Stellenwert in der Prävention“, sagt Grieser abschließend.
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main