GUNTERSBLUM – „Zweck des Vereins ist die Darstellung der Heimatgeschichte und Sicherung alten Kulturgutes“, heißt es in § 2 der Satzung des 1996 gegründeten „Vereins zur Erhaltung Guntersblumer Kulturgutes e. V. Ziele sind die Unterhaltung und der Betrieb eines Museums und die Durchführung von kulturellen Veranstaltungen. Journal LOKAL sprach mit der 1. Vorsitzenden Ulrike Hillesheim.
Journal LOKAL: Frau Hillesheim, wirft man einen Blick auf die Website des Vereins, dann fragt man sich, wie all diese Aufgaben und Aktivitäten bewältigt werden. Wie schaffen Sie das?
Ulrike Hillesheim: Unser Vorstand besteht aus einem gut eingespielten Team. Wir arbeiten sehr gut und erfolgreich zusammen. Außerdem haben wir Mitglieder und Freunde, die uns tatkräftig unterstützen, beispielsweise beim Getränkeausschank während Veranstaltungen, beim Backen und beim Verteilen von Kaffee und leckeren Kuchen/Torten an den Ausstellungssonntagen, aber auch bei den Arbeiten in unserem schönen Museumsgarten. Alles natürlich ehrenamtlich.
JL: Was waren die Beweggründe, den Verein ins Leben zu rufen?
UH: Ich bin kein Gründungsmitglied. In unserer Satzung steht aber, dass wir uns regionalgeschichtlichen Themen widmen, die wir seitdem in wechselnden Ausstellungen aus unserer Region aufgreifen.
JL: Der Kulturverein hat die Räumlichkeiten im Kellerweg 20 in zwei Jahren ehrenamtlicher Eigenarbeit hergerichtet. Wie haben Sie das gestemmt?
UH: Als die Ortsgemeinde dem Kulturverein die Räumlichkeiten im Kellerweg zur Verfügung stellte, war Reiner Schmitt der 1. Vorsitzende. Auch hier gelang es nur durch ehrenamtliche Unterstützung, die Ausstellungsräume und den Kleinkunstkeller herzurichten.
JL: Im Museum werden jährlich drei bis vier Ausstellungen gezeigt. Bitte nennen Sie uns einige Themenbereiche dieser Präsentationen.
UH: Unser aktuelles Thema beschäftigt sich mit der Entwicklung der Schule in Guntersblum. Hierfür haben Karin und Konrad Holl sehr interessante Fakten zusammengetragen. Sonntags gibt es dazu auch eine Führung.
Andere Ausstellungen waren Meggie Marx – Textil in Kunst und Handwerk, Reinhold Ulmschneider – Gedankenfetzen in Miniatur, Land in Bewegung – 10.000 Jahre Sand zwischen Gimbsheim und Guntersblum.
Sehr beliebt ist auch unsere alljährliche Weihnachtsausstellung. Hier kann man historischen, weihnachtlichen Schmuck, Krippenmodelle und -bilder, altes Spielzeug und Bücher bewundern.
JL: Auf der Kleinkunstbühne finden im Jahr 2023 zwei Dutzend Veranstaltungen statt. Wer gibt sich dort ein Stelldichein?
UH: Die Auswahl trifft unser sogenanntes Booking-Team, die ein sehr vielfältiges Spektrum an Künstlern zusammenstellen. Einige der Künstler waren schon öfter da, zum Beispiel das Kabarettistenpaar „Kabbaratz“, Peter Autschbach, Yannick Monot, Biber Herrmann, Paul Millns, Dan Popek … alle in der Szene bekannte Musiker.
JL: Der Kulturverein ist auch digital unterwegs …
UH: Hier ist zunächst unsere Webseite www.kulturverein-guntersblum.de zu erwähnen, auf der man immer die aktuellsten Informationen bekommt. Dort findet man auch den Menüpunkt „Museum Digital“. Über 6.000 Objekte sind hier dokumentiert. Außerdem existiert ein Fotoarchiv mit mehreren tausend historischen Fotos, die die Guntersblumer Geschichte wiedergeben.
JL: Vereine leben vom Ehrenamt, heutzutage ein schwieriges Unterfangen. Womit würden Sie werben, um Interessierte für die Mitarbeit zu gewinnen? Wie können sie mit Ihnen Kontakt aufnehmen?
UH: Wir haben einen Flyer entworfen, auf dem wir um Hilfe werben. Aber wir versuchen auch, in persönlichen Gesprächen Personen zu finden, die bereit wären, uns durch aktive Mitarbeit im Verein zu unterstützen. Interessierte können sich darüber hinaus via Email (ulrike@albert-hillesheim.de) an uns wenden.
Frau Hillesheim, Journal LOKAL bedankt sich für das Interview und wünscht dem Verein eine erkenntnisreiche Zukunft.
Das Interview führte Ulrich Nilles