LAUBENHEIM – Seit 2016 gibt es einen Planungsvorschlag, eine „Neue Mitte“ in Laubenheim zu realisieren und so den historischen Ortskern aufzuwerten. Das ist ein einhelliger Wunsch des Ortsbeirates. Geschehen ist seitdem leider nichts, moniert der Ortsbeirat und behandelte jetzt einen gemeinsamen Antrag an die Verwaltung, die „Neue Mitte“ endlich auf den Weg zu bringen.
Dass dieser noch nicht gestellte gemeinsame Antrag des Ortsbeirates vor dem Stellen von der Verwaltung bereits abschlägig beschieden wurde, kritisierte Dr. Christian Hecht (FDP). „Das ist eine tolle Leistung des neuen OB.“ Es sei zwischen Planung und Realisierung zu unterscheiden. Enttäuschend sei in diesem Zusammenhang auch das Verhalten sämtlicher Fraktionen des Stadtrates, die Laubenheim komplett ignorierten. Hecht: „Wir müssen ein äußerst dickes Brett bohren und die Planung endlich auf den Weg bringen.“ Der Stadtrat habe zwar über den Haushalt zu entscheiden, aber die Dezernate könnten jederzeit Budgetvorschläge machen.
Die CDU-Stadtratsfraktion habe zumindest eine Anfrage gestellt, relativierte Norbert Riffel (CDU).
Im Untergrund des Areals gebe es wegen der zahlreichen Leitungen und Rohre wenig Spielraum, machte Franz Horak (Grüne) auf ein Problem aufmerksam. Daher sollte eine AG oder ein Ausschuss gebildet werden, um das Für und Wider abzuwägen. Ein weiteres Problem sei der Wechsel der Zuständigkeit vom Baudezernat zum Gründezernat gewesen, ergänzte Ralf Geißner (SPD). „Da ist es verloren gegangen, es geht um 60.000 Euro Planungskosten.“ So sieht es auch der Ortsvorsteher. „Die Verwaltung hat es versäumt“, bekräftigte Gerhard Strotkötter (SPD). „Planungskosten von 60.000 Euro waren drin.“ Atmosphärisch treten immer wieder Spannungen zwischen dem Gründezernat und dem Ortsbeirat auf, bedauerte Strotkötter. „Wir müssen auf das Versagen der Verwaltung hinweisen, es ist in der Dringlichkeitsliste drin“, bekräftigte Ulrich Frings (ÖDP). Er forderte eine Sonderhaushaltssitzung des Stadtrats. „Alle Fraktionen des Ortsbeirates ziehen an einem Strang“, sagte Wolfgang Stampp (SPD). „Es ist ein Schandfleck.“
Scharfe Kritik an der zuständigen Gründezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) übte Elke Judith Hecht (SPD): „Frau Steinkrüger aus Frankfurt kennt die Mainzer Vororte überhaupt nicht und zeigt keinerlei Interesse, diese kennenzulernen. Ich muss mich fragen, ob da die richtige Frau an der richtigen Stelle ist“, sagte Hecht unter dem Beifall der Fraktionen.
Sabrina Grimm (CDU) regte an, den Antrag herauszunehmen, mit neuen Infos zu füllen und in der kommenden Sitzung erneut zu stellen. „Wir verschießen sonst nur Pulver.“ Norbert Riffel (CDU) ergänzte: „Wir sind nicht in der Bringschuld, sondern die Stadt Mainz und das Grünamt.“ Der gemeinsame Antrag wurde zurückgestellt und soll in veränderter Form in der kommenden Sitzung im Juli erneut behandelt werden.
Autor: Oliver Gehrig