MAINZ – Die Sparkasse Mainz hat für das Corona-Krisenjahr vorläufige Zahlen vorgelegt. Das Fazit: Die Sparkasse Mainz hält ihr Ergebnis im Krisenjahr stabil. Das Betriebsergebnis erreicht mit 18,3 Mio. Euro erneut das zufriedenstellende Niveau des Vorjahres von 18,2 Mio. Euro. Beim Jahresüberschuss ist nach Bewertung, Steuern und Reservepositionen von einem Rückgang um 4,8 Prozent auf 2 Millionen Euro auszugehen. Die Eigenkapitalquote beträgt zum 31. 12. 2020 15,8 Prozent und ermöglicht damit auch in den Folgejahren ein stabiles Wachstum im Kreditgeschäft.
Die Durchschnittsbilanzsumme wächst deutlich um 11,6 Prozent auf jetzt 2,621 Milliarden Euro. Das Kreditgeschäft legt um 6,0 Prozent zu. Stärkste Treiber sind hierbei der private Wohnungsbau sowie die Mittelstandsfinanzierung.
Das Volumen der Kundeneinlagen nimmt mit einem Plus von 12,3 Prozent sehr stark zu. Zu den fehlenden Konsumausgaben auf der Privatkundenseite im Zuge des Lockdown, die implizit die Sparquote erhöhen, kommt dabei auf Unternehmensseite vielfach der Aufbau von Liquiditätspuffern. Der Provisionsüberschuss sinkt leicht um 1,4 Prozent und liegt damit unter dem Ergebnis 2019, jedoch noch über der Marke des Jahres 2018.
„Der Blick zurück 2020 zeigt: Die Sparkasse Mainz hat ihre Rolle als regionaler Stabilitätsanker für eine verlässliche Versorgung der Bevölkerung und des heimischen Mittelstands mit Finanzdienstleistungen und Liquidität in Krisenzeiten erfüllt“, betont Thorsten Mühl, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mainz.
Besonders in der ersten Jahreshälfte habe der Fokus des Instituts zeitweise fast ausschließlich auf Maßnahmen zur Krisenhilfe für die von der Pandemie stark betroffenen Betriebe gelegen. „24 Stunden nach Inkrafttreten der vom Bund beschlossen Hilfsprogramme waren die ersten Anträge für unsere Unternehmenskunden bearbeitet, nach 72 Stunden flossen die ersten Gelder“, so Thorsten Mühl weiter.
Vorstandsmitglied Michael Weil sagt: „Im gesamten Jahr 2020 mussten wir die Abläufe in unserem Geschäftsbetrieb immer wieder der sich schnell verändernden Lage anpassen. Vom hygienisch sicheren Filialbetrieb bis hin zu einer konstant hohen Home-Office-Quote mit Wechselschichtsystem wurden zahlreiche Einzelmaßnahmen im Sparkassenteam so umgesetzt, dass Versorgungssicherheit und die Betreuung unserer Kundinnen und Kunden jederzeit gewährleistet waren.“
Trotz des außergewöhnlichen Jahresverlaufs sei es gelungen, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte die vertriebliche Stärke der Sparkasse im Beratungsgeschäft einzubringen. Michael Weil stellt fest: „Neben einer deutlichen Ausweitung der Kreditversorgung für den Mittelstand, auch abseits der Corona bedingten Förderprogramme, hat sich die Immobilienfinanzierung weiterhin gut entwickelt. Der Immobilienmarkt in unserer Region bleibt auch in der Krise sehr stabil und die Finanzierungsbedingungen historisch günstig.“
Im Jahr 2021 stehen laut Thorsten Mühl erneut Aufgaben an, die zusätzlich zu den branchentypischen Herausforderungen gemeistert werden müssen: „Neben dem weiteren Ausbau unserer digitalen Services, dem erfolgreichen Umgang mit dem Zinsumfeld und der Fortsetzung der Investitionen in unser Filialnetz werden wir in diesem Jahr die wirtschaftliche Aufarbeitung der Corona-Krise erleben. Es wird im Nachgang der Pandemie verstärkt zu Insolvenzen kommen. Das konkrete Ausmaß ist aufgrund verschiedener Faktoren aber noch immer sehr schwer abzusehen.“
Ein weiteres prägendes Thema für das laufende Jahr und die Zukunft der Sparkasse Mainz könne darüber hinaus die Frage einer weiter vertieften Kooperation mit der Sparkasse Worms-Alzey-Ried sein, bis hin zu einer Fusion beider Häuser. Thorsten Mühl betont: „Die Entscheidung hierüber obliegt naturgemäß den Trägern der Institute und wird derzeit in konstruktiven Gesprächen für die Verwaltungsräte vorbereitet.“