Start Mainz-Finthen Missionars-Orden für Arbeit im Gonsbachtal

Missionars-Orden für Arbeit im Gonsbachtal

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FINTHEN – Mit dieser Ordensverleihung hatte Pfarrer Thorsten Geiß nicht im Traum gerechnet. Mit Überraschung in den Augen stand er in der Schwelle zu seinem Pfarrhaus, als er die Tür soeben öffnete: Eine Zwei-Mann-Abordnung der Finther Reservisten erbat um Einlass.

„Ja, kommt rein in die gut‘ Stubb‘“, sagte Thorsten Geiß. Der Pfarrer der katholischen Gemeinde ging voraus in ein Empfangszimmer. Die Fragezeichen waren aus dem Gesicht des Geistlichen immer noch nicht verschwunden. Daher spannten Werner Simon und Max Weil, die beiden Vorsitzenden des Finther Fastnachtsvereins, hier in der Eigenschaft als das Offizierskorps der Finther Reservisten, ihn nicht länger auf die Folter.

Vor einigen Jahren sei seine Eminenz, Herr Kaplan Thorsten Geiß, dem Kameradschaftsverein beigetreten und als Feldkaplan installiert worden. „Du hast als erster Finther Geistlicher die Fastnachts-Sonntagsmesse ins Leben gerufen auch Deine fastnachtliche Predigt oder aber auch das Wort zum Sonntag bei unserem alljährlichen Offiziersempfang im Januar im Restaurant ,Zum Babbelnit“ wurden von der Bevölkerung spontan angenommen.“

Nun kam er zum Grund des eigentlichen Besuches. Vor Kurzem habe der Pfarrer auch die Nachbargemeinde Gonsenheim als Seelsorger übernommen. „Für diesen freiwilligen Einsatz im Feindesland hinter den feindlichen Linien im Tal der Ahnungslosen um die Mucker und Philister zu bekämpfen“ werde ihm „aus diesem feierlichen Anlass und auf Befehl des Offizierskorps die Verdienstmedaille verliehen“.

Es handele sich um das Missionarskreuz 1. Klasse in Gold, fuhr Hauptmann Weil fort, das Hochwürden für „seine erfolgreich fortschreitende Christianisierung unserer heidnischen Nachbarn in Gonsbachtal sowie die damit verbundene behutsame Vermittlung christlicher Werte auch in unserer Gemeinde“ erhalte. Ob der Ehre zeigte sich Pfarrer Geiß geschmeichelt. Er betonte, dass er für alle seine Schäfchen – in Finthen und Gonsenheim – da sein werde.

Jenseits der vorfastnachtlichen Handlung, bestätigte er, dass er seit 1. August übergangsweise als Pfarradministrator die katholischen Gemeinden St. Petrus Canisius und St. Stephan betreut. „Bis ein ordentlicher Pfarrer eingesetzt wird. Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt auf Administration und Verwaltung.“ Für die Sakramentenspendung sei er auch zuständig. „Aber das übernehmen hauptsächlich die Pfarrvikare.“

Die Entscheidung sei eine Folge des Pastoralen Weges, bei dem das Bistum und das Dekanat die Verschlankung der Kirchenstrukturen anstreben. „In den nächsten Jahren wird sich einiges ändern müssen.“

 

Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach