
LAUBENHEIM – Die Dauerprobleme in der Rheintalstraße beschäftigen weiter den Laubenheimer Ortsbeirat. Dieser wollte in seiner jüngsten Sitzung nun einen gemeinsamen Antrag aller Fraktionen an die Verwaltung verabschieden, das gerade erst eingeführte Tempo 20 in der Rheintalstraße für Pkw und Zweiräder zurückzunehmen. Für diese soll weiter Tempo 30 gelten, die Tempo-20-Regelung soll lediglich für Lkw ab 7,5 Tonnen gelten. Da jedoch zu wenige Ortsbeiratsmitglieder anwesend waren, konnte der Antrag wegen Beschlussunfähigkeit des Ortsbeirates leider nicht verabschiedet werden und musste auf die November-Sitzung verschoben werden.
Dr. Christian Hecht (FDP) bedauerte die fehlende Beschlussfähigkeit. Er forderte, einen Brief an die zuständige Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) zu schreiben, um keine Zeit zu verlieren und das Tempo 20 für Pkw möglichst bald in Tempo 30 umzuwandeln. „Es muss vorangehen“, so Hecht. Zwiegespalten zeigte sich Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter (SPD). Er habe Dankesschreiben von Anwohnern erhalten, dass die Lebensqualität mit Tempo 20 viel besser geworden sei. Einigen Verkehrsteilnehmern sei das dagegen zu langsam. Auch in der Mombacher Hauptstraße greife eine Tempo-20-Regelung, relativierte Strotkötter. Denkbar sei eine Tempo-20-Regelung für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen. „Es müsste aber kontrollierbar sein“, forderte der Ortsvorsteher. „Das sollten wir unbedingt machen“, bekräftigte Ralf Geißner (SPD).
In der Bürgerfragestunde des Ortsbeirates meldeten sich zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner zu Wort und machten ihrem Ärger Luft. Eine Anwohnerin des Neuwegs forderte, die alte Busführung wieder einzuführen. Das habe sie auch Verkehrsdezernentin Steinkrüger geschrieben, habe aber keine Antwort erhalten. „Die Busse fahren an der Ecke Schubertstraße und Robert-Schumann-Straße permanent über den Bürgersteig“, klagte eine weitere Anwohnerin. „Anfahren, Abbremsen, Hupen: Es ist ein unerträglicher Lärm.“ Sie hatte als Beweis zahlreiche Fotos mitgebracht, auf denen zu sehen ist, wie die Busse aus Platzmangel über den Bürgersteig fahren. Von einem „flegelhaften Benehmen der Busfahrer“ sprach in diesem Zusammenhang Ortsvorsteher Strotkötter. „Die Robert-Schumann-Straße ist das zweite Problemfeld neben der Rheintalstraße“, konstatierte Strotkötter. Der Ortsvorsteher schlug vor, Udo Beck von der Straßenverkehrsbehörde zu einem Vor-Ort-Termin zu diesem Thema einzuladen.
„Das Problem sind die Gelenkbusse“, bekräftigte Ralf Geißner (SPD). „Es gibt aber kaum noch kleine Busse.“ Das bekräftigte Franz Horak (Grüne): „Die Stadt Mainz kauft keine kleinen Busse mehr, denn die größeren Busse sind relativ gesehen günstiger.“
Viele Anwohner zeigten sich in der Bürgerfragestunde enttäuscht und forderten mehr Initiative vom Ortsbeirat. „Wir können als Ortsbeirat der Stadt nur Ratschläge geben, denn wir sind nur ein beratendes Gremium“, relativierte Norbert Riffel (CDU). Die Fraktionen sagten aber zu, sich weiter für die Belange der Anwohnerinnen und Anwohner einzusetzen.
Autor: Oliver Gehrig