Start Gesellschaft „Sie ist halt die Beste“

„Sie ist halt die Beste“

Jennifer Will, die zukünftige Sitzungspräsidentin der MHG 1951 ab der Kampagne 2024/2025, freut sich über ihre neuen Aufgaben. Foto: MHG 1951

MAINZ – Bei der Mainzer Husaren Garde (MHG) 1951 wird der bisherige Sitzungspräsident Horst Kau mit 68 Jahre nach der Kampagne 2023/24 aufhören. Eigentlich wollte er mit 66 Jahren aufhören, aber dann kam Corona und das hat alles verschoben. Er hat sich mit dem Vorstand über ein paar verschiedene Namen Gedanken gemacht, so Kau.

Er wolle einen Generationswechsel vollziehen, und die Neue oder den Neuen für viele Jahre verpflichten. Erstmals wird eine Frau in der Kampagne 2024/25 die Präsidentschaft bei den MHG-Sitzungen innehaben.

Diese Entscheidung des Vorstands hat der 1. Vorsitzende Karsten Lange und der 2. Vorsitzende Hartwig Langnickel wurde einstimmig beschlossen. Der Auswahlprozess zog sich ein knappes halbes Jahr hin. Zudem wird es künftig bei den Sitzungen der ältesten Husarengarde von Mainz ein gemischtes Komitee geben.

Der Garde gehören rund 140 Mitglieder an, die rot-weißen Uniformen orientieren sich an denen der Leibgarde des Kurfürsten. In der Fastnachts-Kampagne 2025 leitet Jennifer Will 43 Jahre alt erstmals die Sitzung der Mainzer Husaren Garde, sie ist seit 1983/84 Mitglied im Verein, ihren ersten Auftritt hatte sie mit anderthalb. „Sie war halt die Beste und babbelt Meenzerisch“ so der 1. Vorsitzende. Eine Besonderheit, denn Frauen in dieser Funktion sind in Mainz noch immer die Ausnahme.

Jennifer Will freut sich auf ihre neuen Obliegenheiten. Der amtierende Sitzungspräsident der Mainzer Husaren Garde, Horst Kau, wird nach der Kampagne 2023/24 aufhören, nach 22 Jahren im Komitee. Jennifer Will sei die vollwertige Besetzung für Kaus Aufeinanderfolge, sagte der Vorsitzende des Vereins, Karsten Lange. Der Verein wolle durchweg in Zukunft fraulicher werden und auch das Komitee gemengt besetzen.

Jennifer Will sagte von sich, sie habe viel Erfahrung bisher in der Lenkung von Ballett- oder Tanzgruppen, und wage sich zu auch der Sitzung vorzustehen. Dass ihre Garde sich so entschieden hat, dass sie eine Frau und Mutter zweier Kinder als Sitzungspräsidentin erkoren, das findet Jennifer Will toll, sowie dass das Bild des Komitees entkrampft wird. Bisher waren Frauen nur vertretungsweise für einen Mann im Komitee, oder in reinen Damensitzungen.

Noch-Sitzungspräsident und die neue Sitzungspräsidentin sieht man weiterhin bei ihrem gemeinsamen Zwiegespräch. „Zur Prinzessin hat es bei Jennifer zwar nicht gelangt, aber dann zur Präsidentin“, sprach Kau. Er verriet noch, dass es auch mal eine Sozialsitzung im Altenstift gegeben hatte, auch jahrelang für Blinde. Soziales Engagement war immer im Vereinsleben drin.

Claudia Röhrich