GONSENHEIM – Kerstin Bub, beratendes Stadtratsmitglied im Ortsbeirat Gonsenheim, meldete sich zu Wort. Der CDU-Antrag zur Böllerverbotszone rund um den Wildpark gehöre als Thema in den Stadtrat, sagte die Freidemokratin. Dem widersprach Ortsvorsteherin Sabine Flegel (CDU) in knappen Sätzen. Genau dafür sei der Ortsbeirat da, dass er sich den Stadtteilthemen annehme. Und ein Verbot zum Abschießen von Feuerwerk rund um den Wildpark sei im Belang Gonsenheims. Damit ließ sie den von Manuela Müller-Horn (CDU) begründeten Antrag zu.
Am Tierpark sei es grausam gewesen, erzählte Müller-Horn, Vorsitzende des Fördervereins Wildpark, von ihren Beobachtungen in der Silvesternacht in der Kirchstraße. Rot- und Damwild sowie Ziegen seien Fluchttiere. Sie seien „wie wild im Gehege herumgerannt“. Die Verletzungsgefahr bei den Hirschen sei sehr groß. „Sie können sich in ihrer Panik mit ihren Geweihen gegenseitig verletzen, außerdem können sie im Zaun oder an Bäumen und Sträuchern hängen bleiben“, sagte sie. Aber nicht nur, dass die Tiere in Panik und Stress gerieten, weil die Silvesterkracher und Raketen sie mit ihrem Lärm aufschreckten, sei der Grund für den Antrag. Die Tiere würden teils in Holzhütten auf Stroh schlafen, außerdem gebe es viel Bäume, überall sei Holz. „Da kann es schnell auch mal brennen.“
Es sollte doch eigentlich reichen, sich mit Rücksicht auf die Tiere an dieser Stelle mit der Knallerei zurückzuhalten, sinnierte Wolfgang Oepen (FDP). Dr. Holger Schinke (ÖDP) war der Antrag bezüglich des Bereichs, der als Verbotszone abgesteckt werden sollte, zu unspezifisch. Die Ortsvorsteherin schlug vor, es der Verwaltung und den zuständigen Dezernaten zu überlassen, wo die Grenzen gesteckt werden sollten. Zur Erklärung führten Flegel und Müller-Horn an, es gebe ohnedies Verbotszonen, die für alle Stadtteile gelten: Dazu gehören der Wald, Bereiche um Altenheime oder etwa Friedhöfe. Für Gonsenheim soll jetzt auch der Wildpark dazukommen, winkte das Gremium den Antrag einstimmig durch.
Das Tierheim hatte bereits Besuch von der Verwaltung, nachdem dieses nach der jüngsten Silvesternacht ebenfalls ein Böllerverbot gefordert hatte. Müller-Horn: „Wir vom Wildpark-Förderverein wollen uns auch noch einmal mit dem Tierheim und der Stadt zusammensetzen und auch mit Öffentlichkeitsarbeit auf das Thema hinweisen.“
kga