Mainz-Bingen – Die Zukunft des Heilig-Geist-Hospitals in Bingen stand auf der Kippe, nachdem die Marienhausgruppe ihren Rückzug als Betreiberin des Krankenhauses angekündigt hatte. Das Krankenhaus, das eine zentrale Säule der medizinischen Grundversorgung in der Region darstellt, sieht sich nun mit der Herausforderung eines drohenden Ausfalls konfrontiert. Die Heilig-Geist-Hospital Bingen gGmbH, an der zu 94 Prozent die Marienhaus-Gruppe und zu 6 Prozent die Förderstiftung Heilig-Geist-Hospital beteiligt sind, hatte am 20. März 2024 beim Amtsgericht Bingen einen Insolvenzantrag gestellt. Die Insolvenzanmeldung markierte einen Wendepunkt und löste Besorgnis sowohl bei den Angestellten als auch in der Region aus, die auf die Dienste des Krankenhauses angewiesen sind.
Jetzt haben sich Stadt Bingen und der Landkreis zu Wort gemeldet: „Wir kommen unserer Verantwortung nach und suchen nach Wegen, den Standort als Krankenhaus der Grundversorgung zu erhalten“, sagten die Landrätin des Landkreises Mainz-Bingen, Dorothea Schäfer, und der Oberbürgermeister der Stadt Bingen, Thomas Feser.
Die Rettung und der Erhalt des Heilig-Geist-Hospitals haben höchste Priorität.
„Der vom Amtsgericht Bingen bestellte vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Jens Lieser, hat Gespräche mit allen Beteiligten begonnen, um gemeinsam eine Konzeption zu entwickeln, wie es für das Krankenhaus am Standort Bingen weitergehen kann“, berichtet der Landkreis. Dabei seien „alle Beteiligten davon überzeugt, dass es gelingen wird, ein gemeinsames tragfähiges Zukunftskonzept zu entwickeln und damit die medizinische Versorgung sowie die Arbeitsplätze des Krankenhauses zu sichern“.
Das ambitiöse Ziel spricht vom Konsens zwischen dem Land Rheinland-Pfalz, dem Landkreis Mainz-Bingen, der Stadt Bingen und den Gläubigern, ein umfassendes Zukunftskonzept zu schmieden. Es soll sowohl die unmittelbare Krise bewältigen und langfristige Perspektiven für das Krankenhaus eröffnen.
Bis Ende Mai 2024 können auf dieser Basis gründende Grundsatzentscheidungen getroffen werden, die den Fortbestand des Krankenhauses zu sichern, heißt es vom Landkreis.
red