Start Mainz-Mombach Mit moderner Technik gegen die Verbuschung Arbeitskreis Umwelt schützt seltene Arten

Mit moderner Technik gegen die Verbuschung Arbeitskreis Umwelt schützt seltene Arten

Arbeitskreis Umwelt Mombach erhält mit dem Mulcher die geeignete Unterstützung für Landschaftspflege. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

MOMBACH – Der neue „Star“ im Mombacher Oberfeld ist kein seltenes Insekt und auch keine bedrohte Pflanze – es ist ein Mulcher. Der Arbeitskreis Umwelt Mombach hat die Maschine kürzlich angeschafft und präsentiert. Sie soll die Pflege der rund 200.000 Quadratmeter großen Flächen im Mombacher Oberfeld und den angrenzenden Storchenwiesen deutlich erleichtern, erklärt Jürgen Weidmann, Vorsitzender des Arbeitskreises.

Die Anschaffung des Geräts wurde durch eine Spende der Landesbank Baden-Württemberg in Höhe von 10.000 Euro sowie durch die Unterstützung der Stadt Mainz möglich gemacht. „Ohne diese Hilfe wäre der Kauf nicht realisierbar gewesen“, betont Weidmann. Der Mulcher wird hauptsächlich eingesetzt, um Gehölze und Sträucher wie Brombeeren und Hartriegel zu entfernen, die das Wachstum seltener Pflanzenarten gefährden. Bei der Vorführung zeigte der Verein direkt, wie die Pflege der Flächen mithilfe des großen Aufsitzrasenmähers funktioniert.

„Es ist ein entscheidendes Werkzeug für uns“, hob Weidmann hervor. Dies bestätigte sich – der Mulcher arbeitete genauso effektiv wie laut. Vor allem war er aber schnell, was die Vereinsmitglieder erheblich entlasten dürfte. In den letzten Jahren sind zahlreiche zusätzliche Flächen hinzugekommen, die der Arbeitskreis betreut. „Viele Grundstücksbesitzer stellen uns ihre Flächen zur Pflege zur Verfügung“, erläuterte Weidmann. Dies ist für den Erhalt des zusammenhängenden Gebiets vorteilhaft. Andererseits bedeuten größere Flächen auch mehr Pflegeaufwand. „Vor allem an den Rändern wächst das Gehölz schnell. Ohne regelmäßige Pflege verlieren wir wertvolle offene Sandflächen.“

Der Mulcher kam also genau zum richtigen Zeitpunkt: Mehr Arbeit kann nun in kürzerer Zeit bewältigt werden. Das Gerät hilft, die offene Landschaft zu erhalten, indem es Gehölz und Gras zerkleinert und so verhindert, dass die Sandflächen überwuchern. „Wenn wir die Flächen nicht pflegen, verfilzt das Gras, und die Samen der seltenen Pflanzen können nicht mehr keimen“, erklärt Weidmann. Diese Pflanzen sind Teil des europaweit einzigartigen Mainzer Sandes, eines Naturschutzgebiets, das seltene Pflanzen- und Tierarten beheimatet und vom Arbeitskreis Umwelt Mombach betreut wird.

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Schutz der seltenen Sandpflanzen und Tierarten, wie der blauflügeligen Ödlandschrecke. „Der Mainzer Sand ist ein fragmentiertes Gebiet, das immer weiter schrumpft“, erklärt Weidmann. „Dadurch haben viele seltene Pflanzen- und Insektenarten immer weniger Lebensraum. Deshalb ist es so wichtig, dass wir die Flächen pflegen und offenhalten.“

„Früher wurde hier alles landwirtschaftlich genutzt, aber heute kümmern wir uns darum, dass der Sand nicht überwuchert wird und die seltenen Arten genug Platz haben“, erinnert Weidmann. Interessierte, die den Arbeitskreis unterstützen möchten – sei es durch Mitarbeit oder Spenden – können sich unter info@akumwelt.de oder telefonisch unter 06131/68 58 68 melden. „Wir freuen uns über jede Hilfe“, sagt Weidmann. „Jede Unterstützung trägt dazu bei, den Erhalt der wertvollen Flächen im Mombacher Oberfeld und den Storchenwiesen langfristig zu sichern.“

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Ich schreibe und fotografiere seit 2013 für Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Die Begeisterung für die Lokalmedien entdeckte ich während des Studiums der katholischen Theologie und habe seit 2007 für Lokalzeitungen, öffentliche Einrichtungen und Online-Medien gearbeitet. Mich fasziniert der wunderbare Alltag. Unterwegs bin ich für Themen in Rheinhessen rund um Mainz.