Start Hartenberg-Münchfeld Wege zu gerechtem Frieden Diskussion über das Friedenswort der deutschen Bischöfe

Wege zu gerechtem Frieden Diskussion über das Friedenswort der deutschen Bischöfe

Diskussion zum Friedenswort der deutschen Bischöfe: Bischof Peter Kohlgraf, Ulrich Schäffer, Elisa Reinheimer, Michael Gaher, Elisabeth Friese (v.l.n.r.). Foto: Bistum Mainz/Blum

HAMÜ – Den Gesprächsfaden zwischen den Beteiligten nicht abreißen zu lassen: Dafür plädierte Mainzer Bischof Peter Kohlgraf. Vor Kurzem diskutierten im Jugendhaus Don Bosco in Mainz mehrere Expertinnen und Experten über das aktuelle Friedenswort der deutschen Bischöfe. Das teilte die Pressestelle des Bistums Mainz mit. Unter dem Titel „Gerechter Friede in kriegerischen Zeiten? Kritische Würdigung des Friedenswortes der deutschen Bischöfe“ stand dabei vor allem der Dialog zwischen den Konfliktparteien im Fokus.

Das Friedenswort der deutschen Bischöfe („Friede diesem Haus“) erschien im Februar und ist digital hier abrufbar. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf warnte in seinem Beitrag in Mainz eindringlich vor den Gefahren eines Dialogabbruchs, gerade im Hinblick auf den Nahostkonflikt. „Es ist eine der größten Gefahren, dass man aufgehört hat, miteinander zu reden“, sagte Kohlgraf. Auch in Deutschland sei dieser Trend spürbar. Für ihn sei es eine zentrale Aufgabe der Christen, den interreligiösen Dialog weiterhin respektvoll zu führen.

Kohlgraf, der Präsident der deutschen Sektion der katholischen Friedensbewegung Pax Christi ist, machte deutlich, dass Frieden mehr sei als das bloße Schweigen der Waffen. Selbst nach militärischen Lösungen bliebe der Hass in den Herzen der Menschen oder würde sogar noch größer. Daher müssten stets Alternativen zur militärischen Konfliktlösung gesucht werden.

Elisabeth Freise vom ökumenischen Netzwerk „Church and Peace“ verwies auf die Leitlinien der Bundesregierung von 2017, die sich mit Krisenprävention und Friedensförderung befassen. Diese Leitlinien böten gute Ansätze, die jedoch noch nicht ausreichend in der politischen Praxis umgesetzt würden.

Oberstleutnant Ulrich Schäffer, Vorsitzender der Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS), lobte das Friedenswort der Bischöfe als wertvolle Ressource für seine Arbeit. Er betonte, dass der Ukraine-Krieg nicht rein militärisch gelöst werden könne. Schäffer diskutierte unter anderem mit dem CDU-Abgeordneten Michael Gahler über die Lieferung von Waffensystemen an die Ukraine. Während Gahler die Lieferung von Taurus-Raketen befürwortete, lehnte Schäffer diese ab.

Die Veranstaltung wurde von der Geschäftsstelle Weltkirche / Gerechtigkeit und Frieden des Bischöflichen Ordinariats Mainz sowie Pax Christi Rhein-Main in Zusammenarbeit mit der Akademie des Bistums organisiert. Elisa Rheinheimer, Journalistin, moderierte die Diskussion.