BRETZENHEIM – Gute Nachrichten für Bretzenheim: Das alte Pfarrhaus St. Georg im Ortskern in der Straße An der Wied befindet sich nun in städtischem Besitz, nachdem die Stadt Mainz das leer stehende Gebäude vor wenigen Tagen erworben hat. In der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates berieten nun die Fraktionen, wie ein gemeinsames Konzept für das alte Pfarrhaus erarbeitet werden kann, um eine Nutzung durch die Vereine sowie die Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen. Ein CDU-Antrag und ein kurzfristig eingereichter Änderungsantrag der SPD standen zur Debatte. Der weitergehende SPD-Antrag wurde schließlich als gemeinsamer Antrag der Fraktionen auf den Weg gebracht.
Kurzfristig bittet der Ortsbeirat die Verwaltung, eine aktuelle Zustandsbeschreibung des alten Pfarrhauses zur Verfügung zu stellen, die kurzfristige Nutzungsoptionen beinhaltet, und dazulegen, welche Investitionen notwendig sind, um zeitnah eine Nutzung zu realisieren und welche Haushaltsmittel bereits zur Verfügung stehen oder beantragt werden können, um eine kurzfristige Nutzung zu realisieren. Kurzfristige Nutzungsoptionen sollen unter Beteiligung der Bürgerschaft, der Vereine und des Ortsbeirates entwickelt werden. Dazu soll eine AG unter Beteiligung des Ortsbeirates und der Verwaltung gebildet und ein Zeitplan vorgelegt werden. Langfristig soll ein Planungsprozess für eine Entwicklung des Ortskerns mit den städtischen Liegenschaften Rathaus, Dantehaus und altes Pfarrhaus in Gang gesetzt werden, wobei alle Bretzenheimer, die Vereine, die sozialen und kulturellen Institutionen und der Ortsbeirat mit einbezogen werden sollen. So soll eine Neue Mitte für Bretzenheim geschaffen und die klimagerechte Gestaltung des Ortskerns vorangetrieben werden.
„Die Stadt Mainz hat jetzt die Chance, in ein Konzept einzusteigen“, sagte Ortsvorsteher Manfred Lippold (CDU). „Wir müssen es zusammen wuppen.“ CDU-Fraktionssprecherin Claudia Siebner ergänzte: „Wir haben jetzt städtebaulich eine Superchance, mit dem Dantehaus, dem Rathaus und dem sanierten Roxy-Kino zusammen die AG wiederzubeleben und mit der Verwaltung daran zu arbeiten.“ Sie sieht eine Zeitspanne von sechs bis zehn Jahren, bis es zu Lösungen kommt.
„Wir wollen bereits jetzt ein kurzfristiges Konzept, wie wir das Haus bereits jetzt nutzen können“, forderte Brigitte Erzgräber (SPD). Auch sie regte an, eine AG einzurichten und warnte: „Ich fände es schlimm, wenn das Haus abgerissen wird und wir dann zehn Jahre lang dort einen Bauzaun haben.“ Florian Kärger (Grüne) bekräftigte: „Wir wollen alle, dass das Haus gut genutzt wird. Es sollte ein schönes Ensemble werden.“ Franziska Richter (Grüne) ergänzte: „Wir sollten relativ zügig einen Ortstermin machen. Ich war noch nie in dem Gebäude.“
Ortsvorsteher Manfred Lippold (CDU) fasste zusammen: „Es geht darum, dieses Haus so schnell wie möglich in Besitz zu nehmen. Die Begehung muss kommen. Wir müssen dieses Haus mit Leben füllen.“ Der gemeinsame Antrag wurde mit den Zusätzen, eine AG zu bilden und eine Besichtigung zu ermöglichen, einstimmig angenommen. Die Freien Wähler waren bei dieser Sitzung nicht anwesend.
Oliver Gehrig