
HAMÜ – Das Internationale Mainzer Weihnachtsfestival feiert demnächst in der Emmauskirche im Mainzer Stadtteil Hartenberg-Münchfeld sein 30. Jubiläum. Passend zum Anlass haben die Organisatoren für das Konzert am Samstag, 13. Dezember, ein unterhaltsames Programm auf die Beine gestellt, das die Musik und Weihnachtsbräuche aus Lateinamerika, Bayern sowie dem böhmisch-slowakischen Raum zusammenführt. Damit verdeutlicht das Programm auch die Entwicklung des Festivals in den vergangenen 30 Jahren, sagt Festivalleiter Harald Schmidt.
In Rahmen des zweiteiligen – etwa vier- bis fünfstündigen – Konzertnachmittags, setzt unter anderem die bolivianische Gruppe „Aruma de Bolivia“ einen besonderen Akzent. Die Formation wurde 1980 gegründet und schaut erstmals beim Internationalen Mainzer Weihnachtsfestival vorbei. Ihr Repertoire umfasst Hirtenlieder, Liebeslieder und Tänze aus verschiedenen Regionen Lateinamerikas. Charakteristisch sind traditionelle bolivianische Trachten, die die jeweilige Herkunft der Stücke unterstreichen. Im zweiten Teil des Abends stellt die Gruppe vor, wie Weihnachten in Bolivien gefeiert wird. Für den Festivalleiter hat diese Teilnahme auch eine biografische Note. „Die Musiker traten bereits Anfang der 1980er Jahre in meiner damaligen Kulturkneipe auf und fanden beim Publikum großen Anklang“, sagt Schmidt.
Mit dem Duo „Klangzeit“ steht ein weiterer Programmpunkt auf dem Ablaufplan. Marie-Josefin Melchior und Johann Zeller verbinden konzertante Weltmusik mit klassischem Repertoire und kabarettistischen Elementen. Sie führen das Publikum stilistisch vom ungarischen Czardas über Tango und Swing bis zu Klezmer und Musette und ergänzen das Programm um eigene Kompositionen. Darüber hinaus berichten sie von Weihnachten am Ammersee und in Oberbayern und geben musikalische Einblicke in regionale Traditionen. Beide Künstlerinnen und Künstler sind aus Produktionen des Bayerischen Rundfunks bekannt.
Der größte Klangkörper des Abends ist das Sinfonische Blasorchester des Peter-Cornelius-Konservatoriums der Stadt Mainz. Rund 50 Musikerinnen und Musiker aus der Musikschule in HaMü gestalten ein sinfonisches Programm, das bewusst auf gängige, vor allem aus den Vereinigten Staaten von Amerika bekannte Weihnachtsstandards verzichtet. Stattdessen stehen Werke im Mittelpunkt, die eine andere Perspektive auf festliche Blasmusik eröffnen. Das Orchester knüpft damit an eine lange Tradition großer Bläserensembles beim Weihnachtsfestival an, die bereits mit britischen, russischen und französischen Formationen begann.
Zum Finale gestaltet das Projekt „Vánoční Perličky“ den weihnachtlichen Schlussakzent mit Weihnachtsliedern aus dem böhmisch-slowakischen Raum. Das Projekt wurde eigens für das Jubiläumsfestival entwickelt und legt den Schwerpunkt auf Atmosphäre und gemeinsames Erleben.
Die sogenannten Weihnachtsperlen, so die Übersetzung des Namens, verbinden bekannte Melodien mit einer getragenen osteuropäischen Klangsprache und laden das Publikum zum Mitsingen ein.
Der Abend steht unter der Schirmherrschaft von Innen- und Sportminister Michael Ebling. Eine Videobotschaft der Bundestagspräsidentin Julia Klöckner ist angekündigt. Außerdem soll der „Mainzer Schutzengel“ verliehen werden, eine Auszeichnung, mit der das Festival besonderes Engagement würdigt.
Die Veranstalter betonen, dass das Format bewusst Weihnachtsfestival und nicht Weihnachtsfeier heißt. Der erste Teil des Abends ist nicht weihnachtlich ausgerichtet. Er soll den Gästen zunächst eine Pause vom Alltag des Advents ermöglichen. Erst der zweite Teil widmet sich vollständig dem Weihnachtsfest und seinen unterschiedlichen Ausprägungen in verschiedenen Ländern. Dabei sind heitere, festliche und erzählende Elemente ausdrücklich erwünscht. Das Konzept setzt auf künstlerische Freiheit, internationale Perspektiven und einen offenen Zugang zu Traditionen.
Die Karten kosten im Vorverkauf 25 Euro und an der Abendkasse 30 Euro. Der Vorverkauf erfolgt über die Gemeindebüros der Emmauskirche und der Auferstehungskirche sowie über ein Fachgeschäft in der Jakob-Steffan-Straße 8 in HaMü.
Veranstalter ist der Verein „Die Freunde des Rhein-Main(z)-Festivals“, ein eingetragener Verein mit Sitz in Mainz. Der Beginn ist um 17.30 Uhr.























