Start Gesellschaft „Gott hat den Weg zu uns zuerst gefunden“

„Gott hat den Weg zu uns zuerst gefunden“

HECHTSHEIM/EBERSHEIM-Weihnachten steht vor der Tür. Der Lokalen Zeitung erzählt der katholische Pfarrer Tobias Geeb, wie er die Weihnachtszeit erlebt. „Als Kind habe ich schon immer gern Weihnachten gefeiert. Wenn Gott Mensch wird bedeutet mir das sehr viel, ja alles.“ In seinen Augen zeichnet gerade jene frohe Botschaft des Weihnachtsfestes die Gläubigen als christliche Religion ausnahmslos aus. „Nicht wir müssen den Weg zu Gott suchen, sondern er hat ihn zu uns bereits gefunden.“Dies sei für ihn die umwerfendste Botschaft: „Gott hat mich zuerst gefunden“ Dass Gott in die Zeit und in das Leben der Menschen kommt, feiern wir an Weihnachten, sagt er. Doch wo findet der Pfarrer in all dem Trubel die Nische, um selber das Fest zu erfahren? „Meine Ausbilder, also die Priester, bei denen ich sie genoss, haben mir eines beigebracht: Ich arbeite an Weihnachten nicht. Ich feiere Weihnachten.“ Das heißt, erläutert Geeb, als Pfarrer habe er zwar viel Arbeit, jedoch vor allem im Advent. „Bis Weihnachten muss ja alles stehen: die Pläne für die Organisten entworfen, die Chorstücke geprobt sein und so weiter. Und dann geht die Tür auf. Als Priester fühle er sich privilegiert, betont Geeb. „Weil ich eine so schöne Arbeit habe und an Weihnachten das Fest mit der Gemeinde feiern kann.“

Von einem Pfarrer würde man erwarten, fährt Geeb fort, dass er gegen Konsum predigt. Doch er betrachtet das alles etwas differenzierter. „Das eine ist doch, dass es der Wirtschaft gut gehen soll. Ich gönne es den Geschäften, dass sie einen guten Umsatz verzeichnen. Sie brauchen ja das Weihnachtsgeschäft.“ Die Frage sei aber: „Was brauchen wir. Noch mehr Geschenke etwa?“

Wohl überlegt, müssten viele Menschen zur Konklusion kommen, dass sie doch so viel schon besitzen. „Manches gar doppelt und was noch gut ist, wird nicht selten womöglich weggeschmissen.“ Beispielsweise ein Smartphone: Eigentlich sei das alte noch gut, müsse denn das Neue erworben werden, fragt er rhetorisch. „Ich glaube in der Tat, wir müssten uns mehr schenken: jedoch mehr Wertschätzung, mehr Zeit, mehr Verständnis und mehr Vergebung. Denn das ist es doch gerade, was jeder Mensch will. Davon können wir nie genug haben.“ Das koste zunächst mal nichts. „Aber es ist unendlich viel wert.“