Start Mainz-Hechtsheim Großrelief auf Standortsuche Verein Hechtsheimer Ortsgeschichte kritisiert städtischen Umgang mit Kunstwerk

Großrelief auf Standortsuche Verein Hechtsheimer Ortsgeschichte kritisiert städtischen Umgang mit Kunstwerk

Noch liegt das Großrelief „Hechtsheim 1709“ im Innenhof des Atrium-gebäudes der Grundschule - Foto: Verein Hechtsheimer Ortsgeschichte / Ottmar Schwinn

HECHTSHEIM – Seit mehr als 50 Jahren ziert ein Großrelief des Mainzer Künstlers Prof. Heinz Hemrich den Innenhof eines Atriumgebäudes im Hechtsheimer Schulzentrum. Bedingt durch die Um- und Neubauten im Zuge der Errichtung einer Integrierten Gesamtschule kann das Kunstwerk nicht an seinem bisherigen Platz bleiben. Doch der erste Versuch, einen neuen Standort zu finden, ist gescheitert. „Mit großem Bedauern hat der Verein Hechtsheimer Ortsgeschichte zur Kenntnis genommen, so der Vorsitzende Ottmar Schwinn, dass die projektierte Verlagerung des Groß-Reliefs mit dem Hechtsheimer Ortskern von 1709 vom Schulgelände in die Außenanlage des neuen Bürgerhauses nicht zustande kommt. „Es war der einmütige Wunsch des Ortsbeirats und vieler Hechtsheimerinnen und Hechtsheimer, dass dieses Kunstwerk nicht nur erhalten bleibt, sondern sicht- und erfahrbar auf öffentlichem Grund präsentiert wird“.

Das Relief hatte der damals in Hechtsheim wohnende Professor der Staatlichen Hochschule für Kunst und Werkerziehung bzw. der Johannes Gutenberg-Universität Heinz Hemrich im Auftrag der selbstständigen Gemeinde Hechtsheim 1967 anlässlich der Einweihung des ersten Bauabschnitts des neuen Schulzentrums geschaffen. Es besteht aus kleinen gegossenen Betonhäuschen, ist ebenerdig und zeigt das ehemalige Runddorf Hechtsheim mit seinen vier Pforten. Im Mainzer Stadtbild ist Hemrich an weiteren Stellen sichtbar, so stammen z.B. der Betonfries der Auferstehungskirche auf dem Hartenberg mit einer 40teiligen Bilderbibel,  das Beton-Strebewerk mit  symbolischen Darstellungen aus der Mainzer Geschichte für die Ruinen-Kirche St. Christoph oder das Reiterstandbild vor der Generalfeldzeugmeister-Kaserne aus seiner Werkstatt.

„Die Hechtsheimerinnen und Hechtsheimer erwarten nun, dass die Stadtverwaltung bzw. ihre Eigenbetriebe wie die Gebäudewirtschaft Mainz in enger Abstimmung mit den Mitgliedern des Ortsbeirats einen realistischen Vorschlag entwickeln, an welche öffentlich gut zugängliche Stelle das Relief verlagert und in welchem Zeitfenster die Verlagerung erfolgen wird“, so Ottmar Schwinn für den Verein Hechtsheimer Ortsgeschichte. Sollte eine zeitnahe Verlagerung an einen anderen Ort sich wegen der noch anstehenden Bauarbeiten am Schulzentrum verbieten, so erwartet der Verein, dass die Zeit der Einlagerung vonseiten der Gebäudewirtschaft genutzt wird, um einige Beschädigungen des Kunstwerks zu reparieren. „Der weitere Umgang mit dem Relief wird zeigen“, so Schwinn abschließend, „ob das bei den Feiern anlässlich der 50. Wiederkehr der gesetzlichen Eingemeindung von Hechtsheim und anderen Stadtteilen bekundete Motto „Gemeinsam sind wir Mainz“ auch in Zukunft trägt“.

Ottmar Schwinn