
RÜSSELSHEIM – Bereits im September 2018 ist die Stadt Rüsselsheim am Main dem Präventionsprogramm KOMPASS beigetreten. Die Abkürzung steht für das „Kommunalprogramm Sicherheitssiegel“, dessen Ziel ist, die Zusammenarbeit von Kommunen und Landespolizei zu stärken. Im Rahmen von KOMPASS holt die Stadt Rüsselsheim nun in einer repräsentativen Stichprobe die Meinung ihrer Bürgerinnen und Bürger zu ihrem konkreten Sicherheitsempfinden ein. Gemeinsam mit der Rüsselsheimer KOMPASS-Beauftragten Linda Dürrich stellte Oberbürgermeister Udo Bausch das Projekt jetzt vor.
„Wir arbeiten seit rund zwei Jahren intensiv an der Verbesserung der Sicherheit und Ordnung und betreten mit dem KOMPASS-Programm und dem zielgerichteten Vorgehen in Rüsselsheim Neuland“, sagte Bausch, der das Thema als ein ihm wichtiges Anliegen und gemeinsame Aufgabe von Stadt und der Landespolizei bezeichnete. Durch den Beitritt zum Programm KOMPASS eröffnet sich nun unter anderem die Möglichkeit, über Projektmittel eine Sicherheitsbefragung in der Bevölkerung durchzuführen. 3.820 zufällig ausgewählte Rüsselsheimer Bürgerinnen und Bürger erhalten daher ab Ende Januar Post von der Stadt Rüsselsheim. Mit einem Anschreiben bittet die Kommune darum, online an der Befragung teilzunehmen. Wer das nicht möchte, kann mit einer beigefügten Postkarte den Fragebogen auch in Papierform anfordern.
„Datengrundlage der zufälligen Stichprobe sind alle Rüsselsheimer Bürgerinnen und Bürger, die mindestens 14 Jahre alt sind und mit Haupt- oder Nebenwohnsitz in der Stadt gemeldet sind“, erläuterte Linda Dürrich. Gefragt werde neben allgemeinen Angaben zur Person beispielsweise nach dem persönlichen Sicherheitsgefühl, der persönlichen Erfahrung mit Straftaten, aber auch nach der Bekanntheit der bereits in Rüsselsheim durchgeführten Präventionsprojekte. Die Auswertung der Antworten wird anonymisiert durch die Universität Gießen erfolgen und wissenschaftlich auch von ihr begleitet. Ein Team der Professur für Kriminologie um Prof. Dr. Britta Bannenberg hat dort den Fragebogen entwickelt, der das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung messbar macht.
„Auch alle nicht für die Stichprobe ausgewählten Personen können ihre Sichtweisen und ihr subjektives Sicherheitsempfinden mit einbringen“, sagte Dürrich weiter. Denn im Nachgang zu der Befragung wird im Frühjahr 2020 eine Sicherheitskonferenz stattfinden, an der sich alle Bürgerinnen und Bürger beteiligen können. Oberbürgermeister Udo Bausch hatte bereits seit 2018 sukzessive die Stellenzahl für die Stadt- und Hilfspolizei erhöht. Bis die neuen Stellen verfügbar waren, war interimsweise ein privater Sicherheitsdienst beschäftigt worden, der in der Innenstadt vor allem das Thema Falschparken anging. Das Thema KOMPASS hat Bausch zudem aus dem Fachbereich Sicherheit und Ordnung herausgelöst und als Chefsache in seinem Büro angesiedelt. KOMPASS-Beauftragte ist die Büroleiterin des Oberbürgermeisters, Linda Dürrich.
Erste Früchte trägt die Arbeit neben verstärkten Verkehrs- und Gaststättenkontrollen bereits. So hat es schon vor der jetzt beginnenden Befragung im September 2019 eine Begehung der Sophienpassage und Unterführung Friedensstraße gegeben. Verschiedene städtische Stellen und eine Vertreterin der Kriminalprävention des Polizeipräsidiums Südhessen waren dabei beteiligt. Daraus folgende Maßnahmen wie Verbesserung der Beleuchtung oder Rückschnitt von Hecken zur besseren Einsicht wurden von den Stadtverordneten beschlossen und in Teilen bereits umgesetzt. Auch die Etablierung des „Schutzmanns vor Ort“, eine Ansprechperson der Landespolizei für die Bürgerinnen und Bürger, resultiert schon aus dem Projekt KOMPASS. Im Wahlbüro am Marktplatz / Ecke Mainstraße hält Polizeihauptkommissar (PHK) Michael Reinhart jeweils dienstags von 15 bis 17 Uhr eine wöchentliche Sprechstunde. Unter der Telefonnummer 06142 83-2100 ist er für die Rüsselsheimer Bürgerinnen und Bürger während seiner Bürozeiten zu erreichen. Oder man sucht ihn direkt auf. Außerhalb der Bürozeiten ist der Schutzmann vor Ort über die Telefonnummer 06105 400618 erreichbar. Die Sicherheitsbefragung und die Sicherheitskonferenz sind nun zwei neue wichtige Bausteine im Gesamt-Maßnahmenpaket.
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main
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