OPPENHEIM – Seit vergangener Woche hat das Corona-Virus die Welt im Griff, nichts ist mehr, wie es war. Die Schulen sind geschlossen, viele Menschen arbeiten im Homeoffice, soziale Kontakte sind auf ein Minimum eingeschränkt. In den Nachrichten sehen und hören wir jeden Tag, was in China, Italien und den anderen stark betroffenen Ländern passiert. Wir aber wollen wissen, wie es in den Gemeinden unseres Verbreitungsgebietes aussieht und haben hierfür die Bürgermeister, Verbandsgemeindevorsteher und Ortsvorsteher befragt – unter anderem Klaus Penzer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhein Selz.
Journal LOKAL: Herr Penzer, wie ist die Stimmung in Ihrer Verbandsgemeinde seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie?
Klaus Penzer: Die Verbandsgemeinde Rhein Selz besteht, wie Sie sicherlich wissen, aus 18 Ortsgemeinden und den beiden Städten Nierstein und Oppenheim. Es ist für mich als Bürgermeister der VG nicht ganz einfach, einen Überblick über die Stimmungslage im gesamten Gebiet zu erhalten. Generell lässt sich aber sagen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger diszipliniert verhalten, das konnten wir u. a. bei Kontrollfahrten, die ich auch persönlich durchgeführt habe, feststellen.
JL: Welche Maßnahmen haben Sie in der Verbandsgemeinde ergriffen, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren?
Klaus Penzer: Ich habe bereits zwei Telefonkonferenzen mit allen Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeistern und den beiden Stadtbürgermeistern durchgeführt. Dabei wurden die allgemeinen Verwaltungsmaßnahmen (Sitzungen, Schließung von Kitas, Schließung der Grundschulen, Schließung von Spielplätzen usw.) besprochen. In unserer Verbandsgemeinde gibt es acht Grundschulen, die alle geschlossen sind und die soweit erforderlich Notgruppen für die Betreuung von Kindern anbieten. Nach seitherigen Erfahrung werden diese Notgruppen aber kaum benötigt, weil die Eltern die Betreuung ihrer Kinder selbst in die Hand nehmen. Das gilt im übrigen auch für unsere mehr als 20 Kitas, in denen soweit Bedarf ist auch Notgruppen eingerichtet sind.
JL: Gibt es kreative Lösungen zur Krisenbewältigung oder spontane Hilfsaktionen?
Klaus Penzer: In vielen Gemeinden haben sich ehrenamtliche Gruppen gefunden, die Hilfe insbesondere für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger anbieten. So gibt es eine Gruppe „Undenheim hilft“ und eine Gruppe „Uelversheim hilft“, aber auch in allen anderen Gemeinden stehen Ehrenamtler bereit, zu helfen, wo ist erforderlich ist. Diesen Menschen gilt es an dieser Stelle sehr herzlich zu danken.
JL: Was möchten Sie den Bürgern in Ihrer VG gern mitteilen?
Klaus Penzer: Ich empfinde die Situation insgesamt als sehr belastend, weil viele unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger um ihre Arbeitsplätze und damit auch um ihr Einkommen bangen müssen. Ich hoffe sehr, dass die Corona-Krise bald vorüber ist, und wir uns auf den Weg machen können, wieder normale Verhältnisse herzustellen. Ich setze große Hoffnung auf die Hilfsprogramme, die die Bundesregierung und das Land Rheinland-Pfalz auf den Weg gebracht haben.
JL: Vielen Dank für das Interview! Das Journal LOKAL wünscht Ihnen und Ihrem Team alles Gute und vor allem, dass Sie gesund bleiben!
Klaus Penzer: Das wünsche ich Ihnen auch!
Weitere Informationen finden Sie auf www.rhein-selz.de.