FLÖRSHEIM – Mit vielen guten Erinnerungen an den Besuch in der französischen Partnerstadt kehrte die Reisegruppe am letzten Sonntag aus Pérols zurück.
Die Freundeskreis-Gruppe bestand aus insgesamt 33 Personen. Bürgermeister Dr. Bernd Blisch und einige Delegierte der Stadt Flörsheim reisten separat an und nahmen in Pérols an dem Besuchsprogramm teil.
Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde die Pérols-Reise auf der Hinfahrt unterbrochen, um weitere Regionen Frankreichs kennenzulernen. Während eines Zwischenstopps in Burgund erkundete die Gruppe unter Leitung eines versierten, örtlichen Reiseleiters das kleine Städtchen Autun und Le Creusot. Autun kann auf eine glanzvolle römische und keltische Vergangenheit zurückblicken und beeindruckt den Besucher durch die vielen Baudenkmäler, die gut erhaltene Stadtmauer und die beachtlichen Sammlungen in dem Rolin-Museum. Nach einer Schlossbesichtigung gab es die Gelegenheit sich bei einer Weinverkostung über die Qualität des Burgunderweins zu überzeugen.
Ein ganz anderes Burgund stand am nächsten Tag mit dem Besuch der Industriestadt Le Creusot auf dem Programm. Bevor wir in die spannende Geschichte dieser Stadt eintauchen konnten, besuchten wir das kleine Schlosstheater Le Petit Théatre Château de la Verrerie.
Le Creusot ist ein Teil der französischen industriellen Revolution des 18.Jahrhunderts, dessen Reichtum auf der metallverarbeitenden Industrie basierte. Ehemalige Arbeiterviertel, öffentliche Industriegebäude und schöne mit Keramik verzierte Hausfassaden prägen noch heute die Stadt, die immer mit der Familie Schneider verbunden sein wird.
Am nächsten Tag fuhren wir flott zu unserem Hauptziel: Pérols. Nach einem freundlichen Empfang durch Bürgermeister Jean-Pierre Rico und die Gastfamlien stand bereits um 18.30 Uhr der Besuch des „Mercredi du terroir“ auf dem Programm. Einheimische Händler, Handwerker und Winzer präsentieren ihre regionalen Produkte auf diesem nächtlichen Markt in lockerer, geselliger Atmosphäre.
Villeneuvette ist das erste Ziel auf dem umfangreichen Pérols-Programm. Villeneuvette ist eine kleine Gemeinde, die auf der Gründung einer Tuchmanufaktur im 17. Jahrhundert zurückgeht. Auch hier, in der „ville nouvelle“ lebte man im Kollektiv wie in Le Creusot, allerdings im viel kleinerem Rahmen. Beeindruckend war der Besuch bei einem Geigenbauer, der anschaulich die aufwendige Herstellung einer Stradivari erläuterte und zum Schluss seine Besucher mit einem kleinen Violinenkonzert erfreute.
Nach einem wunderbaren Mittagessen mit Blick auf den Lac du Salagou erwartete die Gruppe eine Weinprobe im Chateau de Jonquières. Der Abend stand zur freien Verfügung, entweder im Hotel oder in den Gastfamilien.
Sommières, ein malerisches Städtchen, wurde in der Vergangenheit leider sehr häufig durch Überschwemmungen des kleinen Flusses, Le Vidourle, stark beeinträchtig. Der letzte Rekord wurde 2002 gemessen. Auch Nîmes, das 2. Ziel des Tages, hat häufig mit Überschwemmungen zu kämpfen. Die sehr gut erhaltene Arena, in der während der Sommermonate die Stierspiele, die „Cours camarguaise“ stattfinden, die schöne Altstadt und das neue „Musée de la Romantité“ bietet Nîmes den Besuchern sehr viel Abwechslung.
Der Abend war dem 30jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft Flörsheim-Pérols gewidmet. Die Stadt Pérols hatte alle Reiseteilnehmer aus Flörsheim, die Vereinsmitglieder von Pérols Jumelages und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Pérols in die Domaine de Fangouse eingeladen. Es war ein tolles Fest. Mit Pferden und Stieren, mit Musik, Gesang, gutem Essen und Wein.
Am Samstag, den 2. Juli, ging es offizieller zu. Am „Square de l‘amitié franco-allemande fand eine Gedenkfeier zum dreißigjährigen Bestehen der Städtepartnerschaft teil. Bedingt durch die Hitze wurden die Reden verkürzt und nach der Kranzniederlegung und den Hymnen ging es mit musikalischer Begleitung durch die Pena zum Wochenmarkt. Dort hat der Freundeskreis kleine Herzchen mit einer Gruß-Botschaft an die großen und kleinen Besucher des Wochenmarktes verteilt, die von einigen sofort aufgefuttert wurden.
Im Sale Yves Abric erwartete die Geburtstagsgesellschaft ein Festessen, einige Reden sowie den Austausch von Geschenken.
Ein besonderer Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 30jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft war jedoch die Erneuerung der Jumelage, die mit den Unterschriften der Bürgermeister der beiden befreundeten Städte, Flörsheim und Pérols, Dr. Bernd Blisch und Jean-Pierre Rico und dem Stadtverordnetenvorsteher Flörsheims, Michael Kröhle, besiegelt wurde.
Der Geburtstagsbesuch in Pérols fand mit den Stierspielen in der Arena am Abend seinen Abschluss. Und am nächsten Morgen hieß von den französischen Freunden Abschied zu nehmen. Grand merci chers amis. Au revoir 2023 in Flörsheim!
Lore Fieber
Freundeskreises Pérols-Flörsheim