HOCHHEIM – Die diesjährige Saalfassenacht startete mit der Übergabe von Kappe und Schelle als Amtsinsignien durch den langjährigen Sitzungspräsidenten Bernd Nida an die Hochemerin Marianne Luschberger-Eser. Er erinnerte an unvergessliche lustige Stunden in der Narrhalla „Klosterhof“, bedankte sich für die vielseitige Unterstützung und bei dem tollen Publikum – „aber irgendwann ist Schluss“. Schnell war zu spüren, dass unter der neuen Präsidentin keine Lücke entstehen und die Tradition hoch gehalten würde. Mit ihrem Begrüssungssong nach der Melodie „Am Rosenmontag …“ outete sie sich als in der Altstadt geborene Hochemerin, die mit unauslöschlichem Heimweh im Rheingau wohnt.
Die Narrenherzen eroberte sie so im Sturm und konnte schon bei der standartmäßigen Ordensverleihung ihr Formulierungsgeschick beweisen. Orden übrigens, die diesmal als Narrenkappen in – von Hilde Kube – mühevoll und allerschönst gebackener Form, verteilt wurden. Bei deren Verleihung konnte sie auf die Unterstützung der in ihrem Amt als „Uffstumperin“ bewährte Juliane Nida vertrauen, die auch wieder als schmucke Begleiterin die Redner in die Bütt führte.
Eine Rednerschaft, die wieder über sich hinauswuchs:
Jürgen Krämer als Straßenkehrer fegte wie gewohnt durch die städtische, die regionale und die große Politik. Sonja Velten, sonst bekannt für knusprige Woigickel, hat ihre Liebe zum Döner und zu einer Imbissbude gestanden. Achim Munck hat als rasender Reporter in der ihm eigenen besonderen und gekonnten Art eine Reihe kritischer Themen pointiert auf den Punkt gebracht. Altpräsident Bernd Nida machte die Narrenschar mit den Erfahrungen eines Bahnreisenden beim – automatischen- Fahrtkartenverkauf für eine Pekingreise bekannt und die persönliche Beratung des chinesischen Beamten für die Rückfahrt, der die vielen Umsteigebahnhöfe bis selbst zum Busanschluss Hochheim-Massenheim nach dem Motto „das hat mer doch im Kopp“ auswendig konnte. Als aus der Ruhe der Amtsstube herausgerissener Pensionär berichtete dann noch Horst Bornheimer einige Erlebnisse aus seinem unerwartet stressigen Ruhrstand, endend mit der vom Publikum kaum angenommenen Information, dass es sein letzter Vortrag bei AAH sei.
Für den musikalischen Rahmen des bunten Abends sorgte mit seiner Quetsch und populären Melodien Ernst-Willi Hofmann. Die „Weinbergspatzen“ unter Toni Muncks Leitung bewiesen was eine Sängergruppe, in der das „Nesthäkchen“ schon 80 Jahre alt wird, noch an Sangeskraft und Freude ausstrahlen kann.
Angeregt durch die glänzenden Darbietungen der Aktiven hat sich die Narrenschar an diesem Abend mit Helau, Gesang, Schunkeln und viel Beifall ausgiebig engagiert. Trotzdem war man noch in der Lage das von den Weinbergsspatzen gestaltete Finale stehend und singend zu begleiten und mit tosendem Applaus zu beenden. Für die neue Sitzungspräsidentin gleichzeitig eine unverkennbare Bestätigung ihrer Amtstätigkeit.
K.Einsiedel
Arbeitsgemeinschaft Alt-Hochheim