Start Mainz-Gonsenheim Altbewährtes in Gonsenheim neu beleben Geplantes Parkfest der Vereine 2025 war Sitzungsthema

Altbewährtes in Gonsenheim neu beleben Geplantes Parkfest der Vereine 2025 war Sitzungsthema

Das Parkfest soll 2025 wieder stattfinden. Archivfoto: Oliver Gehrig

GONSENHEIM – Der Veranstaltungsraum der AWO-Begegnungsstätte sah im Kontext der jüngsten Parkfestplanung gut gefüllt aus, die anwesenden Vereinsvertreter repräsentierten jedoch nur rund zehn Prozent aller eingeladenen 48 Gonsenheimer Vereine. Bislang haben lediglich fünf Vereine ihre feste Zusage zum Mitwirken am Parkfest 2025 gegeben: die Narrengarde, die Eiskalten Brüder, die Gonsenheimer Kleppergarde, die TGM und der HCG. Die anderen Gruppierungen hatten sich nicht zur Einladung des Vereinsrings geäußert. Schweren Herzens blickte man auf vergangene Zeiten vor Corona zurück, als sich deutlich mehr Aktive beteiligten und 100 Euro Eigenbeteiligung pro Verein für ein ganzes Wochenende ausreichte.

Die Organisationsveranstaltung brachte zwiespältige Gefühlslagen und gespaltene Auffassungen zutage. „Ohne Ehrenamt kommen wir nicht mehr zusammen”, postulierte der ehemalige Vereinsringvorsitzende Joachim Mayer. Zu freiwilligem Engagement sei heutzutage fast niemand mehr bereit. „Wenn die Politik nichts macht, gehen wir vor die Hunde”, denn dann sei „kulturelles Leben schnell tot”, betonte Mayer. Trotz der erfreulichen Förderung durch Stadtteilmittel in Höhe von 1000 Euro aus dem Ortsbeirat blieben immer noch knapp 7000 Euro Gesamtkosten, also 500 bis 700 Euro Eigenanteil pro Verein, übrig, erläuterte die Vereinsringvorsitzende Mareen Schardt.  Man schaffe es nicht mehr, die Kosten reinzuholen, auch nicht mit dem Verkauf von Getränken, prognostizierte Vorsitzender Lucas Pawolleck (Eiskalte Brüder). Trotz der trüben Aussichten werde es ein Fest in der Pfarrer-Grimm-Anlage geben, stellte Jens Carstensen, Vorsitzender des AWO-Ortsvereins Gonsenheim/Mombach, klar.

Neue Ideen für ein anderes Konzept brachte Jennifer Hahn, die evangelische Kirchenvorsteherin, ein. Sie schlug vor, „mal etwas anderes” anzubieten wie etwa typische Aktionen der einzelnen Vereine. Nicht jeder Verein müsse Essen und Getränke verkaufen. Durch attraktive, zeitgemäße Angebote könnten im Rahmen des Festes bestenfalls neue Mitglieder akquiriert werden. Die neuen Denkansätze bekamen Zuspruch von Axel Rau-Reisinger, Zweiter Vorsitzender der TGM, Axel Scholl vom Pfadfinderstamm St. Stephan und Andreas Maurer, dem TGM-Geschäftsführer. Maurer appellierte, nicht alles so negativ sehen und bei der Festplanung die aktuelle Lebenswelt von jungen Menschen mit einzubeziehen. Scholl pflichtete bei, sich auf Kinderaktionen zu fokussieren, da diese automatisch auch erwachsene Familienmitglieder anziehen würden. Seine Ideen beinhalteten Torwandschießen, Kegeln, Kinderschminken, Quizfragen sowie „Jung gegen Alt- Duelle“. Abgesehen davon sollte hinsichtlich der gerechten Kosten- und Einnahmeverteilung „Transparenz von Anfang an” herrschen, betonte Scholl. Auch wenn die neuen Denkansätze begrüßt wurden, sprach sich ein Großteil für die Erhaltung bekannter Traditionen aus. Zudem müssten die Vereine weiterhin im Vordergrund des Festes stehen.

Ortsvorsteher Josef Aron (Grüne) verkündete eine erfreuliche Nachricht: Den Liederkranz von Thomas Becker und Martin Krawietz konnte er kostenfrei für das Parkfest organisieren; lediglich für die Technik müssten die Vereine aufkommen. „Der Liederkranz wird die Leute anziehen”, so Aron. Darüber hinaus gelte es aktuell, das finanzielle Risiko zu minimieren, um das Fest zum Laufen bringen. Der Plan sieht vor, erneut bei den anderen Vereinen nachzuhaken und weitere Sponsoren wie etwa Banken zu werben.

Das nächste Treffen zur Planung des Parkfestes findet am Mittwoch, 22. Januar, um 19 Uhr in der AWO-Begegnungsstätte in der Pfarrer-Grimm-Straße statt.

Mandy Kramer

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Als zugezogene Mainzerin schreibe ich seit Juni 2021 für Journal LOKAL - die lokale Zeitung und berichte größtenteils aus den Stadtteilen Gonsenheim und Finthen. Darüber hinaus mache ich auch gerne journalistische Abstecher in andere Mainzer Stadtteile, wie z.B. nach Drais, Mombach, Marienborn, Lerchenberg und in die Neustadt. Meine Themengebiete sind sehr vielfältig; ich berichte jedoch besonders gerne über naturverbundene Themen sowie über Kunst und Kultur. Neben meinem Studium der sozialen Arbeit verbringe ich meine Freizeit am liebsten in den Mainzer Naherholungsgebieten.