LERCHENBERG – Im Anschluss an die konstituierende Sitzung des Lerchenberger Ortsbeirates wurde vor dem „Bürgerhäuschen“ die langjährige Ortsvorsteherin Sissi Westrich (SPD) verabschiedet, die nach elf Jahren im Amt nicht mehr kandidiert hatte (wir berichteten). Dabei gab es viel Beifall und Lob für die engagierte Sozialdemokratin.
„Die Menschen vertrauen Ihnen und haben sich an Sie gewandt“, lobte Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) die langjährige Ortsvorsteherin und überreichte Sissi Westrich Blumen und ein großes Mainz-Bild. „Ihre große Motivation war, die Menschen zusammenzubringen.“ Beim Thema Umbau des Einkaufszentrums Hindemithstraße habe Sissi Westrich die Menschen mitgenommen. Früh habe die ehemalige Ortsvorsteherin die Möglichkeit erkannt, das frühere Sparkassen-Gebäude im Einkaufszentrum künftig als Stadtteilladen zu nutzen. Die Renovierung des Bürgerhauses sei bis zum Ende ihrer Amtszeit leider nicht mehr fertig geworden, aber die Neueröffnung des Bürgerhauses stehe nun vor der Tür. „Sie hinterlassen sehr große Fußstapfen“, lobte der OB Sissi Westrich. „Ich wünsche Ihrem Nachfolger die gleiche Motivation und die gleiche Begeisterung.“ Auch der neue Ortsvorsteher Alper Kömür dankte Sissi Westrich für ihr Engagement und überreichte ihr Blumen. CDU-Fraktionschef Andreas Michalewicz dankte Westrich mit einem flüssigen Präsent.
„Ich danke allen, die sich auf dem Lerchenberg engagieren“, sagte Sissi Westrich in ihrer Abschiedsrede. Als ein Beispiel für gelungene Stadtteilarbeit nannte sie das Fest „50 Jahre Lerchenberg“, das im September 2017 auf der Bezirkssportanlage gefeiert worden war. „Wir waren gerade aus dem Bürgerhaus rausgeflogen“, bemerkte Westrich. Für das Fest standen lediglich 900 Euro Stadtteilmittel zur Verfügung. Dennoch sei es dank des Engagements vieler Helferinnen und Helfer etwa in den Bereichen Strom und Wasser gelungen, ein würdiges Fest zu feiern. „Alle drei Quartiere des Lerchenbergs waren da, es hat gut funktioniert“, betonte Westrich. „Wir haben es als Stadtteil krachen lassen.“ Nach dem Lob für ihre fröhliche und begeisternde Art ging Sissi Westrich mit sich selbst sehr hart ins Gericht. „Ich bin nicht immer ein ,Grinsebär’, ich bin manchmal auch eine schreckliche Oberlehrerin.“ Das wollten die Lerchenbergerinnen und Lerchenberger so nicht stehen lassen und bedankten sich in vielen persönlichen Gesprächen bei „ihrer“ langjährigen Ortsvorsteherin für ihr Engagement.
Im Anschluss gab es einen von der Stadt Mainz gestifteten Imbiss zum Abschied von Sissi Westrich. Es folgte der Auftritt des Liedermachers Uli Valnion mit Friedens- und Freiheitsliedern, bei denen die Gäste ausdrücklich mitsingen durften und sollten.
Oliver Gehrig