Start Hessen Betreuung und Gesundheitsschutz in den städtischen Kitas

Betreuung und Gesundheitsschutz in den städtischen Kitas

RÜSSELSHEIM – Die aktuelle Infektionswelle mit der Omikron-Variante des Corona-Virus stellt viele Lebens- und Arbeitsbereiche vor große Herausforderungen, so auch die Betreuung in den Kindertagesstätten. Um einen bestmöglichen Schutz zu gewähren, schöpft die Stadt Rüsselsheim am Main den gesetzlichen Rahmen aus und bietet derzeit unter der Einhaltung von umfangreichen Hygienekonzepten eine Betreuung innerhalb konstanter Gruppen an. Allerdings müssen sie momentan auf offene Angebote, für die die Kinder sonst zwischen den Gruppen hin- und herwechseln, zum Gesundheitsschutz Aller verzichten.

Eine Notbetreuung, die es während des Lockdowns gab, ist weder im Sinne der Kinder und Eltern, noch in den Landes-Schutzverordnungen vorgesehen. „Die Notbetreuung war nicht nur organisatorisch herausfordernd, sie hat auch für einen großen Teil unserer Kinder, die nicht betreut werden konnten, massive Entwicklungsproblematiken in verschieden Bereichen zur Folge gehabt“, macht Monika Balzer, Leiterin der Kita Liebigstraße, deutlich.

Weil die Kitas wie die Schulen zu den besonders sensiblen Bereichen zählen, gelten dort zum Schutz der Beschäftigten und der Kinder spezielle Hygieneregeln und eigene Hygienekonzepte, die über den üblichen Rahmen der Verwaltung hinausgehen. Zudem zählt die Stadt Rüsselsheim am Main zu den ersten hessischen Pilot-Kommunen, die ihren Kitas die Möglichkeit der Lolli-Tests angeboten haben. Nach der Pilotphase hat sie diese Tests weitergeführt und die Kosten zur Hälfte übernommen. Dadurch werden seither PCR-Pool-Testungen in Lolli-Form vorgenommen.

60 Prozent der rund 1.900 Kinder in den städtischen Kitas werden so zwei Mal pro Woche getestet. Je nach Einrichtung liegt die Beteiligung zwischen 30 bis 89 Prozent. In der Kita In den Bachgärten beträgt sie 87 Prozent. Die Leiterin der Kita Sabine Hanenberger sagt: „Wir freuen uns über die große Beteiligung an den Lolli-Tests, die von den Kindern und Eltern gut angenommen werden. Lolli-Tests geben uns einen gewissen Schutz für Personal und Kinder und helfen, Infektionen früh zu erkennen.“ Ein Vergleich der hessischen Sonderstatusstädte zeigt, dass Rüsselsheim 2021 hinsichtlich des Mittelabrufs für die Lolli-Tests hinter Hanau an zweiter Stelle steht.

Den Beschäftigten in Kitas steht es frei, sich an den PCR-Lolli-Tests zu beteiligen. Durch das Land werden den Beschäftigten in Kitas zudem für zwei Tage in der Woche Antigen-Tests zur Laienanwendung zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen die für alle Beschäftigten der Stadt zur Verfügung stehenden Selbsttests, sodass Kita Beschäftigte sich täglich testen können, unabhängig von ihrem Impf- oder Genesenen Status.

Auch wenn der Aufwand für Testungen und weitere Hygienemaßnahmen enorm ist, haben sich die Abläufe eingespielt und lohnen sich, wie Monika Balzer aus der Kita Liebigstraße berichten kann. „Im letzten Jahr herrschte große Verunsicherung beim Fachpersonal und den Eltern, ob eventuell unentdeckte Fälle zur Verbreitung in die eigenen Familien führen. Heute sind wir durch Impfungen, gelernte Verhaltensmuster, Masken und die Testungen sicherer“, sagt die Pädagogin. Dies belegen auch die Zahlen aller 25 städtischer Kitas. Insbesondere durch die Lolli-Tests ist es bisher gelungen, dass wenn Quarantäne angeordnet wurde, diese auf eine Gruppe begrenzt werden konnte und in der Regel nicht die gesamte Einrichtung betroffen war. Durch Quarantänemaßnahmen, aber auch durch sonst in dieser Jahreszeit üblichen Ausfallzeiten bei den Beschäftigten, kann es allerdings zu Einschränkungen von Betreuungszeiten kommen.

Wie in allen städtischen Einrichtungen gilt auch in den Kitas die 3G-Regelung am Arbeitsplatz und für Besucherinnen und Besucher. Erzieherinnen und

Erzieher müssen damit nachweislich geimpft, genesen oder täglich getestet sein und für alle Erwachsenen gilt außerdem eine Maskenpflicht. Nur während der pädagogischen Arbeit mit Kindern können die Beschäftigten entscheiden, ob sie auf die Maske verzichten wollen. Zum Arbeitsalltag zählt auch das regelmäßige Lüften. Zusätzlich hat die Stadt an die Kitas insgesamt 330 CO2-Ampeln verteilt, die mit farbigen Licht die Kohlendioxid-Konzentration anzeigen und an das Lüften erinnern. In den wenigen Räumen, die nicht gelüftet werden können, kommen Luftreiniger zum Einsatz.

Zusammenfassend sagt Kita-Leiterin Sabine Hanenberger: „Die aktuelle Situation in den Kindertagesstätten stellt eine große Herausforderung für alle Beteiligten wie Kinder, Eltern, Erzieherinnen und Erzieher sowie für den Fachbereich Bildung und Betreuung dar. Flexibilität und Spontanität sind die beiden Schlagwörter, die unseren Alltag bestimmen.“ Dennoch täten die Kitas alles, um den Kindern einen möglichst schönen Kita-Alltag zu bieten.

Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main
Fachbereich Zentrales