Start Gesellschaft Bis Ende 2024 energetisch saniert Umfangreiche Sanierung des Neustadtzentrums im Zeitplan

Bis Ende 2024 energetisch saniert Umfangreiche Sanierung des Neustadtzentrums im Zeitplan

Baustellenbegehung mit Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) und Sozialdezernenten Dr. Eckart Lensch (SPD) im Neustadtzentrum. Fotos: Claudia Röhrich

NEUSTADT – Durch das Städtebauförderprogramm „Investitionspakt – Soziale Integration im Quartier“ standen für die Sanierung des Neustadtzentrums mehr als 4,67 Millionen Euro zur Verfügung. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 9,7 Mio. Die umfangreichen Baumaßnahmen einschließlich energetischer Sanierung, Erneuerung des Brandschutzes und der Elektrotechnik sind nach Auskunft der Stadt Mainz so gut wie ausgeführt.

Davon wollten sich bei einer Baustellenbegehung auch Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) und Sozialdezernent Dr. Eckart Lensch (SPD) im Neustadtzentrum vor Ort überzeugen. „Das Neustadtzentrum ist ein gutes und klassisches Beispiel für Vernetzung“, betonte Lensch „Das Gebäude war sehr umfangreich zu sanieren, die technische Gebäudeausstattung war im großen Rahmen und dann noch denkmalgerecht“, ergänzte Grosse. Besondere Kostenfaktoren waren bisher die historischen Funde, welche Umplanungen nötig machten.

Der Aufzug musste von der Wand in die Raummitte verschoben werden, um die historischen Elemente erlebbar zu gestalten, sagte der Leiter der Gebäudewirtschaft Mainz (GWM), Gilbert Korte. Ortsvorsteher Christoph Hand (Grüne) betonte: „Jeder erschwingliche Raum in der Neustadt ist Gold wert, ob für Vereine oder Familien.“

Die bereits sanierte Außenfassade des Neustadtzentrums. Foto: Claudia Röhrich

Sämtliche Stockwerke sollen barrierefrei erreichbar sein, daher ist auch ein integrierter Aufzug eingebaut worden. Außerdem bleibt die Multifunktionalität des Gebäudes erhalten. Das heißt Veranstaltungsräume sowie Räumlichkeiten für die aktuellen sozialen Institutionen wird es weiterhin geben. Das Kinder-, Jugend- und Kulturzentrum wird vom Erdgeschoss in das zweite lichtdurchflutete Obergeschoss ziehen und dann über passgenaue Funktionsräume verfügen.

Die Ausstattung der beiden Säle im Obergeschoss wurde den gängigen Anforderungen angepasst: Dies betrifft unter anderem die Veranstaltungs- und Lüftungstechnik, Cateringküche, Rettungswege. Erneuert wurden auch die Grundleitungen, Trink-Schmutzwasserleitungen, Elektrotechnik. Neu ist auch die Veranstaltungstechnik. Nach der Sanierung des Gebäudes ist das Zentrum energetisch auf dem neusten Stand. Was die Kosten für die Gebäudeunterhaltung zukünftig minimieren wird.

Das geschichtsträchtige Haus stammt aus dem Jahr 1905, es wurde als Offizier-Speiseanstalt sowie als Offizierskasino errichtet. Es ist das heutige Neustadtzentrum in der Goethestraße sieben, ein Teil gehörte zu der ehemaligen Alice-Kaserne. Entworfen und ausgeführt wurde der Bau in der Zeit von Juli 1902 bis 1904. Im zweiten Weltkrieg wurde es zu 70 Prozent zerstört, es dauerte bis ins Jahr 1948, bis zum Wiederaufbau, leider nicht originalgetreu.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde es auch übergangsweise als Notkirche genutzt: Der große Saal des Neustadtzentrums bot Raum für viele Veranstaltungen wie etwa Fastnachtssitzungen. Seit 1980 ist in dem Bauwerk das Kinder-, Jugend- und Kulturzentrum untergebracht. Zwei größere Veranstaltungsräume wurden unter anderem für Feiern, Seminare und Fortbildungen genutzt. Auch unterschiedliche soziale Einrichtungen waren hier sesshaft. Als geschütztes Einzeldenkmal wurde das Gebäude 1981 mit Einfriedung und Flächen unter Denkmalschutz gestellt. Alle Nutzer, darunter das Neustadtprojekt „Arbeit und Leben“ sowie der Verein TrauerWege, ziehen wieder zurück ins Neustadtzentrum, nach den Sanierungsmaßnahmen.

Claudia Röhrich