BODENHEIM – Der sintflutartige Regen im August 2023 war nicht der erste Anlass für die Verwaltung, präventive Maßnahmen gegen Starkregen zu planen, betont Heidi Veit-Gönner (Grüne), zweite Beigeordnete der Ortsgemeinde Bodenheim. In ihre Zuständigkeit fällt unter anderem auch der weit gefasste Bereich der „Umwelt“. Die Verwaltung sei bei dem akuten Thema nicht untätig gewesen, betont die Umweltbeigeordnete. „Starkregenereignisse sind im Klimawandel keine Einzelfälle mehr“, sagt sie. „Das war uns seit langem klar.“ Die Ortsverwaltung habe beispielsweise die Verbandsgemeindeverwaltung (VG) in Bodenheim aufgefordert, die bei der Flurbereinigung angelegten Abläufe gründlich zu reinigen.
„Auch werden Rückhaltebecken ausgehoben, damit Zu- und Abflüsse sichergestellt sind.“ Inzwischen habe die VG gemeinsam mit den Ortsgemeinden ein Starkregenkonzept und eine Machbarkeitsstudie erarbeitet. Die Maßnahmen sollen der Öffentlichkeit Anfang 2025 vorgestellt und schrittweise umgesetzt werden.Die Beigeordnete dämpft vorsorglich Hoffnungen, dass das gesamte Konzept von heute auf morgen realisiert werden kann. All das kostet Zeit und ganz sicher auch viel Geld.
Zwar strebe die Verwaltung an, bis 2026 nachhaltige Lösungen zu präsentieren, doch ohne den Selbstschutz wird es nicht gehen. Daher appelliert die Umweltbeigeordnete eindringlich an die Mitbürger, auch selbst Vorsorge zu treffen. Den Hausbesitzern und Mietern rät Veit-Gönner außerdem: „Überprüfen Sie Ihre Elementarschadenversicherung.“ Um das Volllaufen von Kellern zu verhindern, könnten Dammbalken in vorher installierte Profile eingesetzt und Kellerfenster durch sichere Varianten ersetzt werden.
Auch Acrylabdeckungen seien effektiv, und es gebe zahlreiche fertige Lösungen auf dem Markt. „Wichtig ist, Haus und Wohnung mit Rückstausicherungen und gut gewarteten Hebeanlagen auszustatten.“ Außentreppen sowie Einfahrten und Wege mit Gefälle sollten ebenfalls vorausschauend mit Schwellen gesichert werden. Vor allem bei drohendem Unwetter sollen sich die Bürger schnell in Sicherheit bringen, nicht durch überflutete Straßen fahren und die Keller nicht betreten.
„Schalten Sie die Stromversorgung in gefährdeten Räumen vorsorglich vor dem Unwetter aus und haben Sie Verständnis für die Feuerwehr im Dauereinsatz.“ Eine weitere Maßnahme betrifft die Grund- und Gartenbesitzer, die den Grünschnitt korrekt im Wertstoffhof entsorgen sollen, da Abfälle Abflüsse blockieren können. Zwar könne es keinen vollständigen Schutz geben, argumentiert die Veit-Gönner: „Doch wenn wir alle zusammenarbeiten und die kommunalen Schutzmaßnahmen mit persönlichem Einsatz kombinieren, können wir wirksam etwas gegen die Folgen von Starkregen tun.“