Start Kultur „Böse sein will gelernt sein“ Kindertheater feiert ein Comeback in Bodenheim

„Böse sein will gelernt sein“ Kindertheater feiert ein Comeback in Bodenheim

Neun der 13 Kinder und Jugendlichen, die die „abgrundtief böse Schule“ besuchen. Foto: Sabine Longerich

BODENHEIM – Nach einer pandemiebedingten Zwangspause von fast fünf Jahren kehrt das Kindertheater des Fördervereins Applaus Bodenheim mit neuem Elan zurück auf die Bühne. Am 29. März um 17.30 Uhr und am 30. März um 15 Uhr präsentieren 13 talentierte Mädchen und Jungen zwischen zehn und 14 Jahren das Stück „Die Schule des abgrundtief Bösen“ im Bürgerhaus Dolles.

Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Maike Harel, die von der Theateradaption begeistert ist und der Premiere am 29. März persönlich beiwohnen wird. „Es ist eine mitreißende Geschichte voller Überraschungen“, erzählt Rebecca Koss. Die Sozialpädagogin leitete bisher erfolgreich die Theater-AG am Gymnasium Zu St. Katharinen in Oppenheim, steht selbst seit Jahren auf der Bühne und bringt ihre Expertise in Bodenheim ein.

Regisseurin Rebecca Koss teilt sich die Arbeit mit Regisseur Alexander Seim.
Foto: Sabine Longerich

„Das Stück ist humorvoll, spannend und regt zum Nachdenken an. Die Kinder haben hart gearbeitet, um ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Wir sind stolz auf das, was sie auf die Bühne bringen.“ Der Förderverein Applaus gegründet vor rund 20 Jahren will die Theaterkultur in Bodenheim fördern und sowohl Zuschauern als auch Akteuren unvergessliche Bühnenerlebnisse zu ermöglichen. Nach der Corona-Pause stand er vor der Herausforderung, eine neue Projektleitung für die Kinder-Theaterbühne – und auch andere Theatergruppen – zu finden.

Im Herbst 2024 übernahm Koss die Leitung. Unterstützt wird sie von Alexander Seim. „Die Arbeit mit den Kindern ist unglaublich bereichernd“, sagt der Dozent für Erwachsenen- und Jugendbildung aus Pirmasens, auch er blickt auf jahrzehntelange Bühnenerfahrung zurück. „Sie bringen so viel Energie und Kreativität mit. Es ist beeindruckend zu sehen, wie sie in ihre Rollen wachsen und gemeinsam als Team agieren. Wir geben ihnen den Raum, sich auszuprobieren und ihre Talente zu entfalten.“ Das hat zu Folge, dass sie während der Proben alles andere um sich herum vergessen, sogar das Handy.

Die neue Szene mit dem „sehr müden Hausmeister und dem schwarzen Vogel“ wird erstmals geprobt.
Foto: Sabine Longerich

„Durch die Schauspielerei entwickeln die Kinder Fähigkeiten, die sie für die Schule und ihr Leben generell brauchen: Sie sind präsenter, selbstbewusster und können sich besser präsentieren“, so Seim. Gemeinsam mit Koss ist er für Drehbuch, Regie, Bühnen-Deko, Technik sowie den Auf- und Abbau verantwortlich. In den Herbstferien haben sie angefangen mit den Kids an den Grundlagen der Theaterarbeit zu arbeiten: Einmal wöchentlich und sehr intensiv, wie Koss betont. Die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler sind jedenfalls voller Vorfreude, wie Lena, Franzi, Levi und Sonja am Rande einer Probe vermitteln: „Wir lieben unsere Rollen und das tolle Thema. Das Buch ist superspannend und wir verstehen uns alle gut.“

Konstatin, der den „müden Hausmeister“ gibt, ergänzt: „Der Hausmeister ist eine ganz coole Socke. Ich mag ihn sehr.“ Die Begeisterung der Kinder sei so ansteckend, finden Seim und Koss. „Jetzt freuen wir uns auf ein Klausur-Wochenende in der Jugendherberge, um dem Stück den letzten Schliff zu verpassen.“ Weitere Informationen zum Verein und seinen weiteren Projekten finden sich hier. Karten sind bei der Bäckerei Siener und beim Buchladen Ruthmann in Bodenheim erhältlich; Restkarten gibt es an der Abendkasse.