BRETZENHEIM – Ein deutliches Zeichen für mehr Umweltbewusstsein im Straßenverkehr setzte jetzt die Bretzenheimer Nachhaltigkeitsinitiative. In Zusammenarbeit mit mehreren anderen Organisationen, Vereinen und Firmen lud sie unter dem Motto „Fest im Sattel“ zum ersten Fahrradfest ein, das einen Tag lang auf dem MVB-Gelände in der Wilhelmsstraße stattfand. Es gab allerlei Spiele, Aktionen und Informationen rund um den Drahtesel. Das neue Fest kam bei den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern prima an.
„Viele Verkehrsteilnehmer müssen im engen Bretzenheimer Ortskern miteinander auskommen“, erläuterte Ideengeberin Bettina Nutz von der Nachhaltigkeitsinitiative im Gespräch mit der Lokalen Zeitung den Hintergrund. „Fahrradfahrer tragen zur Entlastung bei.“ Das Fest gab einen Überblick über die Möglichkeiten. So standen Lastenräder und E-Bikes zum Ausprobieren bereit. Beim Glücksrad gab es als fünf Hauptpreise drei Fahrten mit der Rikscha-Flotte sowie zwei Gemüsekisten der Frischepost Rhein-Main zu gewinnen. Wolfgang Stallmann, Vorsitzender des ADFC Mainz-Bingen, war mit seiner Fahrradcodierung dabei. Die Foodsharing-Initiative verschenkte „gerettete Lebensmittel“. Private Helfer boten eine Reparaturstation an. Für die jüngeren Besucher bastelte die Kita Spielkiste ein „Gute-Laune-Fahrrad“. Eine amerikanische Versteigerung mehrerer Räder organisierte Vereinsringsvorsitzender Manfred Lippold. Der Erlös kommt der Nachhaltigkeitsinitiative zugute. Diese hat eine Fahrradstempelkarte ins Leben gerufen: Für jeden Einkauf mit dem Rad gibt es in vielen Bretzenheimer Geschäften einen Stempel. Bei zehn erradelten Stempeln gibt es in den Geschäften ein kleines Geschenk wie etwa ein Freigetränk oder eine Zeitschrift. Die Aktion geht zunächst bis Ende des Jahres.
„Wir stehen vor großen Herausforderungen mit dem Klima und müssen Alternativen zum Autoverkehr aufzeigen“, sagte die neue Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) und sprach sich gegen „mehr Blech“ aus. „Die Mobilität der Zukunft ist ein Thema“, betonte Ortsvorsteherin Claudia Siebner (CDU). „Wir müssen die richtigen Wege für ein gutes Miteinander finden.“ Der Radverkehrsanteil in der Stadt sei inzwischen auf 25 Prozent gestiegen, ergänzte die frühere Radfahrbeauftragte Franziska Voigt. In diese Richtung müsse es weitergehen.
Autor: Oliver Gehrig