GONSENHEIM – Die magische Zahl elf ist nicht nur zur fünften Jahreszeit in Mainz präsent, denn im Juni hielt das elfte Galli-Theater Deutschlands in Gonsenheim Einzug.
Anna Hinrichs und Kim Manuel Reuter, die den neuen Publikumsmagneten in der Kurt-Schumacher-Straße leiten, haben beide die Galli-Ausbildung, eine von Johannes Galli entwickelte Methode, deren Grundlage das Improvisationstheater bildet, absolviert. Auch in der Konfliktlösung, Sozialpädagogik und der Prävention hat die Galli-Methode bereits einige Erfolge zu verzeichnen.
Hinrichs und Reuter waren schon an einigen Galli-Spielstätten beschäftigt, zuletzt in Frankfurt und freuen sich nun auf eine neue Herausforderung im größten Mainzer Vorort.
Zum Eröffnungs-Festival gehörten sowohl ein Theater-Schnupperkurs mit 18 Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren als auch Kinderschminken und diverse Spiele. Sowohl das „Rotkäppchen“ als auch „Rapunzel“ waren zu sehen. Das „Tapfere Schneiderlein“ präsentierte das engagierte Team als Mitspieltheater, bei dem die Kleinsten ihr schauspielerisches Talent testen konnten. Eine Kindergeburtstags-Show, für alle, die ihr nächstes Fest vielleicht etwas anders gestalten wollen, konnte ebenfalls an beiden Tagen bewundert werden.
Bei Galli liegt das Mindestalter für alle Märchen bei drei Jahren. Das mag für manchen etwas erschreckend klingen, zumal es sich größtenteils um Märchen der Gebrüder Grimm handelt, die oftmals sehr grausam sind, doch die Bearbeitung von Johannes Galli nimmt den Geschichten die Grausamkeit. Zwar nicht brutal, dennoch wird die Botschaft, nicht mit Fremden zu gehen, eindrucksvoll vermittelt. Die Musik ist dabei das Sahnehäubchen.
Das Abendtheater war das Highlight für Erwachsene, denn nicht nur Kinder können sich über den neuen Veranstaltungsort freuen. Am Eröffnungsabend präsentierten Olly (Kim Manuel Reuter) und seine Maskenbildnerin Dolly (Anna Hinrichs) in einer musikalischen Komödie wie es so manchem Künstler ergehen kann wenn ihm das nötige Selbstbewusstsein fehlt. Mit Hilfe seiner Maskenbildnerin und der Technik des Playbacks steigert sich Olly in diversen Rollen im Astronautenkostüm, als Udo Lindenberg etc. bis hin zum gefeierten Musicalstar mit Standing Ovations – auch wenn letztere nur imaginär waren – für die beiden Schauspieler waren sie jedoch echt.