MOMBACH – Der Sozialdemokrat Christian Kanka wird in seine zweite Amtszeit als Ortsvorsteher von Mombach gehen. Im ersten Durchgang das Amt zu besetzen, das haben von den 15 Mainzer Stadtteilen nur vier geschafft: Außer in Mombach gelang dies den Wählern in Weisenau und Drais, in Lerchenberg standen ohnehin nur zwei Kandidaten zur Wahl. Kanka kam in Mombach auf knapp 55 Prozent der Stimmen. Allerdings ging im Stadtteil nur rund die Hälfte aller Wähler zur Urne. Auf die anderen Mitbewerber allem voran Ansgar Helm-Becker (Grüne) entfielen 19,7 Prozent, auf Stefan Wupschahl (CDU) 18,7 Prozent und auf Michael Ziegler (FDP) 7 Prozent der Stimmen.
„Sich bei vier Kandidaten im ersten Wahlgang durchzusetzen, das ist schon ein starkes Zeichen des Vertrauens“, fand Kanka bei aller Bescheidenheit, die er im Gespräch mit Journal LOKAL an den Tag legte. Während also die Bewerber in den anderen Stadtteilen eine zusätzliche Stichwahlrunde drehen müssen, könnte er doch Urlaub machen. Die nicht ganz ernst gemeinte Frage beantwortete Kanka mit einem Schmunzeln. „Die Arbeit geht ganz normal weiter.“
Dass seine Wahl „ein geschmeidiger Durchgang“ sein würde, wie das sein Parteigenosse und Innenminister Michael Ebling am Wahlabend beschrieben habe, hätte er vorher nicht gedacht, gestand er.
Doch wie geht es weiter? Wie bisher: Im Ortsbeirat sollen die wichtigen Anträge auf kurzen Kommunikationswegen vorher besprochen werden. In dem Gremium hat die SPD fünf Sitze (37,1 Prozent), die Grünen kommen auf zwei Sitze (19,3 Prozent), die CDU ebenso (15,8 Prozent). Schließlich sind darin die AfD (8,9 Prozent), die Linke (8,2 Prozent), die Freien Wähler (6,1 Prozent) sowie die FDP ( 4,6 Prozent) mit je einem Sitz vertreten.
Weiter also Schritt für Schritt. Beispielsweise habe der Kampf um den Zebrastreifen vor der Genobank, der über fünf Jahre dauerte, gezeigt, erzählt Kanka, wie wichtig Hartnäckigkeit bei solchen Projekten sei. Zumal die vermeintlich kleinen Projekte auch Geld kosten. Die Verwaltung wolle überzeugt werden, wenn sie in solchen Fällen Geld in die Hand nehmen soll. Ein großes Thema bleiben im Ort die Straßensanierungen und die Planung des Fahrradverkehrs. Diese sollen strukturiert und durchdacht erfolgen, um den Bedürfnissen der Fahrradfahrer gerecht zu werden.
Im alten Ortskern stellt das Bürgersteigparken ein Problem dar, das gelöst werden muss, um ausreichend Platz für Rollatoren, Rollstühle und Kinderwagen zu schaffen. Dies könnte allerdings zu einem Verlust von Parkplätzen führen. „Damit hat die Verwaltung bereits angefangen.“ Besonders der Westringplatz erfordert Aufmerksamkeit. „Die Haltestelle muss umgebaut werden, möglicherweise mit einem sicheren Verkehrsüberweg oder einer Verkehrsinsel. Dabei ist es wichtig, die bestehenden Parkplätze zu erhalten, da viele Bewohner keinen eigenen Parkplatz vor der Tür haben.“ Dies betrifft die Mehrfamilienhäuser und Reihenhäuser vor Ort, wo der Parkdruck hoch ist.
In Zusammenarbeit mit den Vereinen und dem Gewerbering, der jetzt als Mombacher Gewerbe- und Vereinsring (Mogri) agieren soll, werden Ideen entwickelt. „Beispielsweise für einen gut koordinierten und vorbereiteten Stadtteil- und Adventsmarkt. Sie sollen wieder unter dem Dach von Mogri zustande kommen.“ Gleichwohl müssen die organisatorischen Lasten auf mehrere Schultern verteilt werden, um eine nachhaltige und effektive Vereinsarbeit zu gewährleisten und das Ehrenamt zu fördern. Gewiss: Die Arbeit geht Kanka so schnell nicht aus.
Gregor Starosczyk-Gerlach