Start Gesellschaft „Der Duft der Bücher“

„Der Duft der Bücher“

GONSENHEIM – Haben Sie das auch schon mal gemacht? Die Nase zwischen die Seiten eines Buches gesteckt und dann seinen Geruch tief eingeatmet? Im Buchladen, wo der frische Druck leicht süßlich, sogar etwas blumig duftet. Oder in der Bibliothek, wo alte Werke ein eher herbes, würziges Aroma verströmen. Wenigstens dem Büchernarr geht dabei unweigerlich das Herz auf.

„Der Duft der Bücher“, so lautete der Titel eines Projekts von Schülern des Gonsenheimer Otto-Schott-Gymnasiums und ihren Deutschlehrerinnen Susanne Böswald-Franta und Esther Richthammer. Eine „performative Lesung“, die pünktlich am Vorabend zum Tag der Bibliotheken im Lesesaal der Stadtbibliothek vorgetragen wurde. Als die Schüler der Orientierungsstufe und der Oberstufe im Sommer erstmals für ihr Projekt in den Lesesaal, hatten sie sich einige Fragen gestellt. „Wie wirken die Bücher auf mich, wie fühle ich mich hier, was rieche ich, wie würde ich mich hier als Buch fühlen?“

In selbst verfassten Texten, die durch die Atmosphäre des Lesesaals inspiriert, entstanden sind, gaben sie jetzt in sieben Szenen Antworten und spannende Einblick in ihre Gedanken zur Vergangenheit und Zukunft des Buchs in Zeiten des Internets. Dabei ließen sie Zitate bekannter Autoren einfließen. Etwa von Astrid Lindgren: „Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.“ Oder Goethe: „Wer Bücher liest, schaut in die Welt und nicht nur bis zum Zaune.“

Eines wurde schnell klar: Zumindest die Schüler, die am Projekt beteiligt waren, werden künftig wohl kaum völlig achtlos an einem Buch vorbeigehen. Zu intensiv, ja zu innig waren die Gedanken und Ideen, die sie in ihrem „Buchprojekt“ entwickelt hatten. Da zerbrechen sich alte Schmöker den Kopf, ob sie im wohligen und sicheren Warm zwischen ihren Artgenossen überhaupt noch einmal in die Hand genommen werden, Nachschlagewerke fragen sich, ob sie in Zeiten des Internets noch eine Daseinsberechtigung haben.

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