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Der Frieden ist nicht selbstverständlich

MOMBACH – Nicht nur ein Tag der Erinnerung an die Gefallenen beider Weltkriege und die Opfer des Nationalsozialismus sollte der Volkstrauer sein, so der Ortsvorsteher von Mombach, Christian Kanka (SPD). Anlässlich der Gedenkfeier auf dem Waldfriedhof mahnte er, der Tag möge auch eine Mahnung sein, dass der Frieden auf unserer Welt keine Selbstverständlichkeit sei.

Einige der Anwesenden haben die dunkle Zeit des Zweiten Weltkriegs hautnah erlebt, sagte er vor zahlreichen Teilnehmern. „Andere, darunter ich, können sich glücklich schätzen, die Zeit nicht miterleben zu müssen.“ Doch gerade heute werde der Ton immer rauer und einflussreiche Politiker sowie Menschen aus verschiedenen Bereichen gefährden mit ihren Aussagen den Frieden auf der Welt.

Die 15-jährige Mia sagte: „Momentan werden in der Welt durch Politiker Entscheidungen getroffen die das Leben vieler Menschen gefährden. Jene Politiker wissen oft nicht, was ihre Handlungen für Konsequenzen mit sich bringen.“ Immer öfters gehe es dabei um Themen wie Klima, Krieg und Katastrophen. Dabei wies sie auf die jüngste Entscheidung hin, die militärischen Truppen der USA aus Nord Syrien abzuziehen. „Dies bedeutet für die Kurden, die einst Seite an Seite mit jenen gekämpft haben, dass sie der Türkei nun schutzlos ausgeliefert sind. Diese Menschen haben bis vor Kurzem noch ihr ganzes Herzblut in den Kampf gegen die islamische Terrororganisation IS gesteckt, haben auf den Beistand der USA vertraut und blicken nun ihrem Tod entgegen.“ Die Worte haben angesichts des jungen Alters der Rednerin einige Teilnehmer stark beeindruckt.

Die Fraktionssprecherin der FDP im rheinland-pfälzischen Landtag, Cornelia Willius-Senzer, sagte: „Wir haben eine Verpflichtung, den Frieden zu erhalten und nie wieder Menscheitsverbrechen zu zulassen.“ Sie hob die Bedeutung der Erinnerungskultur, die Deutschland hervorgebracht hat. Es sei momentan immer öfters vonnöten, dass man öffentlich über Grundsätzliches spreche, um daran zu erinnern, was man in den Jahrzehnten geschaffen habe: die Aussöhnung und das Zusammensein.

Schweigemarsch bei der Gedenkfeier anlässlich des Volkstrauertages auf dem Mombacher Waldfriedhof. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

Im Anschluss an den Schweigemarsch zum Ehrenmal auf dem Friedhof sagte die evangelische Pfarrerin der Friedenskirche, Dagmar Sydow, dass der Zweite Weltkrieg auf einer Lüge aufgebaut gewesen sei. „Doch es stimmt nicht, dass die Menschen keine liebenswerten Brüder und Schwestern sind.“ Die Berufung, anderen Achtung entgegen zu bringen, sie zu lieben, sei jedem Menschen von Gott ins Herz geschrieben, so Sydow. Musikalisch gestaltete das Gedenken der Mombacher Gesangverein.

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Ich schreibe und fotografiere seit 2013 für Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Die Begeisterung für die Lokalmedien entdeckte ich während des Studiums der katholischen Theologie und habe seit 2007 für Lokalzeitungen, öffentliche Einrichtungen und Online-Medien gearbeitet. Mich fasziniert der wunderbare Alltag. Unterwegs bin ich für Themen in Rheinhessen rund um Mainz.