Start Kultur „Der süßeste Wahnsinn” „Die Finthlinge” brillierten in fünf amüsanten Theateraufführungen

„Der süßeste Wahnsinn” „Die Finthlinge” brillierten in fünf amüsanten Theateraufführungen

Die beiden Gesangsdiven C. McFadden (Karoline Totsche) und A. Sinclair (Julia Schneider) sorgen für großes Chaos im Hotel „Palm Beach Royal”. Foto: Mandy Kramer

FINTHEN – Die im Jahr 2001 gegründete Laienspielgruppe „Die Finthlinge” begeistert ihr Publikum jedes Jahr im November mit einer neuen Theaterproduktion. Gegründet als „Familientheater“ für Kinder und Jugendliche, umfasst das Programm der vergangenen Jahre vor allem Boulevardkomödien für ein erwachsenes Publikum, welche sich durch „Verwechslung und Slapstick, Satire und auch tiefere Bedeutung” auszeichnen. In diesem Jahr brillierten „Die Finthlinge”, welche Mitglied im Landesverband Amateurtheater Rheinland-Pfalz sind, mit der Farce „Der süßeste Wahnsinn” des Autoren Michael McKeever. Unter der Regie des stellvertretenden Vorsitzenden Uwe Greiner gab die Theatergruppe, die rund 15 aktive Mitglieder umfasst, in diesem November fünf Aufführungen in der Turnhalle der Peter-Härtling-Grundschule in der Lambertstraße zum Besten.

Hoteldirektor Dunlap (Klaus Valentiner-Branth) und McFaddens Privatassistent Mr. Pippet (Patric Mekas) sind am Rande der Verzweiflung. Foto: Mandy Kramer

„Der süßeste Wahnsinn” beleuchtet eine urkomische Benefizveranstaltung im Hotel „Palm Beach Royal”. Die beiden berühmtesten Gesangsdiven ihrer Zeit, Claudia McFadden (Karoline Totsche) und Athena Sinclair (Julia Schneider), werden bei der geplanten Abendgala auftreten. Allerdings sind die beiden Damen Erzfeindinnen und zur Vermeidung eines großen Skandals dürfen sie sich keinesfalls über den Weg laufen. Es scheint, als sei Hoteldirektor Dunlap (Klaus Valentiner-Branth) bestens vorbereitet. Der Ablauf des Benefiz-Abends sei bis ins kleinste Detail perfekt ausgearbeitet, versichert er der eingebildeten Mäzenin Mrs. Osgood (Christine Scherer). Doch dann tritt der Supergau ein: Die Gesangsdiven McFadden und Sinclair werden durch ein Missverständnis in derselben Suite einquartiert. Mit von der Partie sind zudem die überforderten Assistenten der Diven, Mr. Pippet (Patric Mekas) und Murphy Stevens (Leatitia Ferrari), die ratlosen Pagen Otis (Andrea Heims-Ritter) und Francis (Michael Roch) sowie eine temperamentvolle Sicherheitsdienstleisterin (Heldis Barbosa). Als wäre dies nicht genug, stiften betrunkene Matrosen zusätzliches Chaos, McFaddens Hund pinkelt in den Fahrstuhl und wird vom Hotelbalkon geworfen, der Orchesterleiter ist plötzlich nicht mehr aufzufinden und mehrere Feuer brechen aus…was für ein Fiasko! Über dieses Tohuwabohu freut sich der aufdringliche Klatschreporter Mr. Del Rio (Martin Rudolph) mit den Worten: „Ich rieche hier eine Story!” Die irrwitzige Komödie endet mit einer unerwarteten Wendung – der ganze Wahnsinn entpuppt sich als abgekartetes Spiel.

Hotelpage Francis (Michael Roch) und Sinclairs Privatsekretärin Murphy Stevens (Leatitia Ferrari) verlieben sich ineinander. Foto: Mandy Kramer

Im Mai dieses Jahres sei die Vorstellung des Stückes durch den Regisseur und stellvertretenden Vorsitzenden Uwe Greiner erfolgt, erläuterte Martin Rudolph, Vorsitzender und Pressesprecher des Vereines. „Bei der Besetzung stellt Uwe Greiner jedes Jahr seine gute Menschenkenntnis unter Beweis”, heißt es darüber hinaus. Im August habe dann die „heiße Phase” begonnen: Statt den bisherigen zwei Proben pro Woche seien die Laienschauspieler dreimal wöchentlich im Kreativraum der Grundschule zusammengekommen, um das Stück einzustudieren. Dabei sei der Spaß nicht zu kurz gekommen. Vier Wochen vor der ersten Aufführung sei die Bühne in der Turnhalle aufgebaut worden – dies bedeutete den Startschuss für die Mitwirkenden, endlich mit Kostümen und Requisiten in den Kulissen proben zu können, so Rudolph.

Klatschreporter Mr. Del Rio (Martin Rudolph) nimmt bei der Suche nach der perfekten Story einige Hürden auf sich. Foto: Mandy Kramer

Dank der vielen engagierten Mitwirkenden, auch hinter den Kulissen, wurden die fünf Aufführungen ein voller Erfolg. Es seien jeweils rund 120 bis 140 Zuschauer erschienen, betonte Rudolph erfreut. Am Tag der finalen Aufführung waren zudem einige Ehrengäste vertreten, darunter auch Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD), Ortsvorsteher Manfred Mahle (SPD), sein Vorgänger Herbert Schäfer (CDU), Vereinsringvorsitzender Jürgen Hinkel und Agnes Wintrich, stellvertretende Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsverein Finthen. Dank des Fördervereines der Peter-Härtling-Grundschule und der Unterstützung der IG Layenhof wurden die Theaterbesucher vor den Aufführungen und während der Pausen mit Getränken und kleinen Speisen wie Käsespießen, Canapés und Würstchen versorgt. Der Erlös kommt sozialen Projekten der Interessengemeinschaft Layenhof zugute. „Die Finthlinge” bedanken sich darüber hinaus bei allen Unterstützern.

Hotelpagin Otis (Andrea Heims-Ritter). Foto: Mandy Kramer
Hoteldirektor Dunlap (Klaus Valentiner-Branth) versicherte der Mäzenin Mrs. Osgood (Christine Scherer) einst eine reibungslose Benefizveranstaltung. Foto: Mandy Kramer

Mandy Kramer

Vorheriger ArtikelDie Johanniter geben Erste-Hilfe-Tipps bei Brandverletzungen
Nächster ArtikelWeihnachtslieder aus aller Welt
Avatar-Foto
Als zugezogene Mainzerin schreibe ich seit Juni 2021 für Journal LOKAL - die lokale Zeitung und berichte größtenteils aus den Stadtteilen Gonsenheim und Finthen. Darüber hinaus mache ich auch gerne journalistische Abstecher in andere Mainzer Stadtteile, wie z.B. nach Drais, Mombach, Marienborn, Lerchenberg und in die Neustadt. Meine Themengebiete sind sehr vielfältig; ich berichte jedoch besonders gerne über naturverbundene Themen sowie über Kunst und Kultur. Neben meinem Studium der sozialen Arbeit verbringe ich meine Freizeit am liebsten in den Mainzer Naherholungsgebieten.