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Der Würde des Ortes angemessen Mainzer Hauptfriedhof: Neue Kolumbarienanlage in historische Mauer integriert

Gestern trifft heute: Die neue Kolumbarienanlage auf dem Hauptfriedhof - Foto: Wirtschaftsbetrieb Mainz

MAINZ – ‚Ein Grab ist so zu gestalten, dass die Würde des Friedhofs in seinen einzelnen Teilen und im Gesamten gewahrt bleibt.‘ So steht es in der Mainzer Friedhofssatzung, die für jeden Nutzungsberechtigten gilt. Auch der Wirtschaftsbetrieb als Eigentümer der städtischen Begräbnisstätten trägt diesem Gebot Rechnung, wenn er neue Grabfelder anlegt. Die Kolumbarienanlage, die jetzt auf dem Hauptfriedhof fertiggestellt werden konnte, ist dafür ein ganz besonderes Beispiel.
„Ich glaube, man kann ohne Übertreibung sagen, dass die Anlage sich wunderbar in das Ambiente des Areals integriert und der Würde des Ortes angemessen ist“, zeigt sich Jeanette Wetterling mit der Arbeit des Teams um Bauleiter Max Reiter mehr als zufrieden. „Das ist bei der Historie und der gesellschaftlichen Bedeutung des Hauptfriedhofs auch ein entscheidender Aspekt gewesen, den es zu beachten
galt“, so die Vorstandsvorsitzende weiter. Für Reiter und Co. eine Gratwanderung, bei der Vergangenheit und Moderne vereint werden mussten. Sprich: Die in der entsprechenden Optik gehaltenen Betonstelen wurden in die dort verlaufende historische Sandsteinmauer eingearbeitet – im wahrsten Sinne des Wortes. „Dafür musste die Mauer zuerst Stein für Stein abgebaut, danach die Stelen errichtet und anschließend die Mauer in den Zwischenräumen wieder hochgezogen werden“, skizziert der zuständige Abteilungsleiter Sebastian Trüb den Ablauf. „Und das alles in Handarbeit.“ Rund ein halbes Jahr war dafür angesetzt. „Und den Zeitplan hätten wir sicher eingehalten“, so Trüb, „auch dank der unkomplizierten Absprache und Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege.“ Diebstahl vor Ort, Verzögerungen bei der Nachbestellung und weitere Lieferengpässe aber machten dem letztlich einen Strich durch die Rechnung und aus Ende Februar wurde Anfang Juni. Ein letztlich wohl unbedeutender Makel an einem beeindruckenden Projekt, das sogar noch mit einer weiteren Besonderheit aufwarten kann. Insgesamt sechs Bäume wurden eigens gepflanzt und in die Anlage mit eingebunden. „Sie sind der zentrale Ort der Natürlichkeit für insgesamt 48 Baumgräber“, verrät Jeanette Wetterling. Damit kann die ebenfalls besonders nachgefragte Beisetzungsart erstmals auch auf dem Hauptfriedhof angeboten werden. Eine ganz besondere Premiere …
Übrigens: Kolumbariennischen und Baumgräber werden ausnahmslos als Wahlgräber angeboten. Das heißt, für die Dauer von 30 Jahren mit der Option, das Nutzungsrecht zu verlängern. Und man kann sie zu Vorsorgezwecken erwerben.

Im Detail: Kolumbarien
• 160 Ruhestätten (jew. für bis zu zwei Urnen = 320 Beisetzungen maximal)
• Wahlgräber (Laufzeit: 30 Jahre, verlängerbar, bereits zur Vorsorge erwerbbar)
• Verschlussplatten: dunkler Granit (‚Nero Impala‘) mit sandgestrahlter Oberfläche
• Nutzungsgebühr: 2074 € (69,13 € / Jahr); zzgl. 241 € Beisetzungsgebühr / Urne
Im Detail: Baumgräber
• 48 Ruhestätten (jew. für bis zu zwei Urnen = 96 Beisetzungen maximal)
• Wahlgräber (Laufzeit: 30 Jahre, verlängerbar, bereits zur Vorsorge erwerbbar)
• Nutzungsgebühr: 2332 € (77,73 € / Jahr); zzgl. 241 € Beisetzungsgebühr / Urne
Im Detail: Gesamt
• Baukosten: ca. 400.000 €

Mario Bast
Wirtschaftsbetrieb Mainz