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Deutschkurse für aus der Ukraine Geflüchtete

Gute gelaunt und wissbegierig zeigte sich die Gruppe der aus der Ukraine geflüchteten Menschen, die von Ehrenamtlichen der Initiative „TOM hilft – Integration in Flörsheim“ Deutsch lernt. Links im Bild mit Gerit Elisa Kaus eine der maßgeblichen Organisatorinnen, rechts neben ihr der Vize-Präsident des Lions Clubs Hochheim-Flörsheim Heinz-Peter Kohl. Foto: Lions Club Hochheim-Flörsheim, Holger Nicolay

HOCHHEIM-FLÖRSHEIM – Der Lions Club Hochheim-Flörsheim unterstützt die Deutschkurse der Initiative „TOM hilft – Integration in Flörsheim“ mit einer Spende zur Anschaffung von Lehrmaterial für aus der Ukraine geflüchtete Menschen.

Seit über einem Monat geben 15 Ehrenamtliche täglich über vier Stunden intensiven Deutschunterricht. Viele Frauen, wenige Männer und einige Jugendliche, die noch nicht in eine reguläre Schule aufgenommen werden konnten, bilden zwei Gruppen von regelmäßig 15 bis 25 wissbegierigen und motivierten Schülerinnen. Manche bringen Englisch- oder grundlegende Deutschkenntnisse mit, anderen wird die Sprache, angefangen mit Begriffen des tagtäglichen Lebens, anhand von Symbolen oder gestikulierend beigebracht.

Zu solch einer gut gelaunten Gruppe in den Tagungsräumen der Mitsubishi-Bank stieß dieser Tage der Vize-Präsident des Lions Clubs Hochheim-Flörsheim, Heinz-Peter Kohl hinzu, um die vom Lions Club gespendeten Lehrbücher symbolisch zu übergeben. Kohl betonte die deutsche Solidarität mit der Ukraine sowie die hiesige Willkommenskultur, auch fand er anerkennende Worte für die schwierige Situation der Geflüchteten.

Den Unterricht hielt da gerade Gerit Elisa Kaus ab, die als Vorstandsmitglied bei „Stern des Südens“ und Turnverein auch maßgeblich an der Organisation der Deutschkurse beteiligt ist. Diese gehen auf eine Initiative von Tim Göhlich zurück, der mit seiner Firma T.O.M GmbH kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine erste Hilfslieferungen initiiert hatte.

„Ein Kollege aus Köln organisierte Transporte an die Ukrainische Grenze“, berichtet Göhlich von den Anfängen seiner Aktivitäten. Aus dessen Frage nach Unterstützung wurde spontan die Idee geboren, selbst etwas zu unternehmen. Mit der überwältigenden Unterstützung von Ärzten, Apotheken und Privatleuten der Umgebung sei „die Hilfsbereitschaft dann total eskaliert“, so Göhlich weiter. All die gespendeten Hilfsgüter wurden mit einem Konvoi aus elf Fahrzeugen an die Ukrainische Grenze gebracht, hierfür mussten kaum zwei Tage vor dem geplanten Transporttermin „noch schnell zwei weitere Tieflader organisiert werden“.

Das so in Windeseile entstandene Netzwerk aus Politik, Wirtschaft und Vereinen sorgte auch für die Unterbringung der auf dem Rückweg mitgenommenen Geflüchteten. Unter dem mittlerweile über Facebook und Mundpropaganda eingeführten Namen „TOM hilft – Integration in Flörsheim“ organisiert die Initiative seither auch den Deutschunterricht.

Heute helfen die kostenfrei zur Verfügung gestellten Tagungsräume der Mitsubishi-Bank, die Bücherspende des Lions Clubs, die administrative Unterstützung der Bürgerstiftung Flörsheim, zahlreiche Ehrenamtliche aus Flörsheimer Vereinen und die Brötchen-Spenden der „Broterben“ aus Weilbach mit, dass Deutschunterricht tagtäglich und in angenehmer Atmosphäre gegeben werden kann.

Denn dass geeignete und intensive Angebote zum Spracherwerb fehlten, wurde den ehrenamtlichen Helfern schon in den ersten Tagen klar. Und so wurde der Deutschunterricht viel früher als dies die öffentliche Hand oder eine Volkshochschule leisten könnte, und noch vor einer formalen Vereinsgründung der Initiative „TOM hilft – Integration in Flörsheim“ auf die Beine gestellt.

 

Holger Nicolay
Lions Club Hochheim-Flörsheim