EBERSHEIM. Das Dorfkino von Ebersheim macht jetzt ein halbes Jahr Pause. „Im Oktober geht es weiter“, versichert der Vorsitzende der Ebersheimer Bürgergesellschaft, Peter Schwalm. Der Ideengeber des Kinos für den Stadtteilnennt das Grundprinzip des Projekts, das im Februar im Weingut Becker seine Premiere feierte und vor Kurzem den zweiten Film präsentierte: „Es soll ein Kino für die dunklen Monate des Jahres sein.“
Die Erfolgsgeschichte, die sich bei der Erstaufführung ankündigte, setzte sich allerdings noch nicht fort. Bei der zweiten Filmvorführung fanden nur etwa30 Zuschauer den Weg zum Weingut in die Römerstraße1.Bei der Premiere hingegen mussten die Organisatoren zusätzliche Stühle für die doppelte Anzahl von Interessierten herbeizaubern. Dass die Resonanz so positiv ausfallen würde, habe er zu diesem Zeitpunkt nicht erwartet, stellte Schwalm damals fest.
Denn allein die Filmauswahl für den Startschuss sei „ein Vabanquespiel“ gewesen. Die Entscheidung fiel auf das Drama „Das ist unser Land“, das den Rechtspopulismus in Nordfrankreich thematisierte. „Der Film kam gut an.“ Der März-Film, „Wie im Himmel“, der die Besucher in die Pause entließ, sei in der Aussage „wesentlich harmonischer“ gewesen. Die Vermutung liegt nahe, dass die aktuelle Situation rund um die Verbreitung des Corona-Virus die Ebersheimer vom Besuch im Dorfkino abgehalten hatte. Im Oktober soll es an gleicher Stelle weiter gehen.
Für den gemeinnützigen Verein ist das Dorfkino ein Mittel zum Zweck. Die eigentliche Antriebsfeder liegt darin, die Bürger unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Alter, ihrem Geschlecht, ihrer Religion sowie körperlicher oder geistiger Behinderung für das Engagement im Ort zu bewegen. „Bei allen ihren Projekten zielt die Bürgergesellschaft darauf ab, die Dorfgemeinschaft zu fördern und auszubauen“, so Schwalm. „Ohne die anderen Aktivitäten im Stadtteil zu kannibalisieren, wir wollen sie vielmehr erweitern.“ Ein ähnlicher Ansatz gelte für das Projekt der Nachbarschaftshilfe sowie bei der Pflege öffentlicher Grünanlagen oder beim Reparatur-Café.
„Es wäre daher vorstellbar“, drückt der Vorsitzende seine Hoffnung aus, „dass das Dorfkino ein Gesicht bekommt.“ Vielleicht findet sich in Ebersheim ein Cineast, dem die Bürgergesellschaft die Ausführung der Idee in die Hände legen kann. In Schwalms Vorstellung soll sich das Kino wie eine Marke entwickeln und etablieren und die Menschen somit unabhängig der Filmtitel ansprechen. Dafür gibt es nebenbei einen pragmatischen Grund. „Die Vertragsbedingungengeben vor, dass wir im Vorfeld nicht mit dem Titel werben dürfen. Dafür bekommen wir vom Verleiher günstigere Preise.“ Wer den jeweiligen Filmtitel der Veranstaltungsreihe also erfahren möchte, muss sich über die Homepage des Vereins registrieren lassen. Zwei Wochen vor der Ausstrahlung am 14. Oktober wird Schwalm die entsprechende Nachricht versenden.
Registrierung: www.ebersheimer-buergergesellschaft.de