Start Gesellschaft Ein Beitrag zu nachhaltiger Mobilität „Kita-Kutsche“ der Emmausgemeinde in Betrieb genommen

Ein Beitrag zu nachhaltiger Mobilität „Kita-Kutsche“ der Emmausgemeinde in Betrieb genommen

Verantwortliche und Unterstützer freuen sich über das neue Lastenrads in der Emmaus-Gemeinde. Foto: Ulrich Nilles

HARTENBERG-MÜNCHFELD – Ob mit zwei oder mit drei Rädern, ob beim Transport oder auf dem Weg zur und von der Kita, man sieht sie immer häufiger im Mainzer Stadtbild: Lastenräder. Kürzlich wurde die „Kita-Kutsche“ der Emmausgemeinde im Rahmen des Erntedankfests und der Feier zum fünfjährigen Bestehen der KiTa offiziell der Öffentlichkeit übergeben.

Das Lastenrad ist für jeden buchbar, der sich bei UrStrom-mobil anmeldet. Foto: Ulrich Nilles

Seinen Ursprung hat das Projekt „Lastenrad“ in einer Ausschreibung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zu nachhaltiger Mobilität. „Diesen Impuls hat die Emmausgemeinde aufgenommen mit dem Fokus, etwas für das Gemeinwesen zu tun“, erläuterte Benjamin Weil, Kirchenvorstand, Projektleiter und Radpate der „Kita-Kutsche“ im Gespräch mit dieser Zeitung.

Die Bewerbung bei der Ausschreibung „Kirche schöpfungsfreundlich unterwegs“ erbrachte eine Fördersumme von 2.000 Euro.

In seiner Begrüßung am Sonntagmittag bedankte sich Weil bei dem Verkehrsklub Deutschland (VCD) für die erfolgreiche Kooperation. Der VCD hat bei der Akquise von Geldern erheblich zur Finanzierung des Lastenrads beigetragen ebenso wie die Stiftung Mainzer Volksbank, deren Beteiligung durch Vermittlung von Ortsvorsteherin Christin Sauer (Grüne) zustande kam.

Die Ortsvorsteherin brachte ihre große Dankbarkeit für den Beitrag zum Ausdruck, den das Projekt zur Mobilitätswende leistet und von dem die Gemeinschaft profitiert. Prof. Dr. Carsten Sönnichsen, Vertreter des VCD Rheinhessen, teilte die Wichtigkeit dieser neuen Mobilitätsform. Das neue Lastenrad biete eine weitere Option zu einer grünen Stadt für die Zukunft der Kinder. Er empfahl der Zuhörerschaft, das Dahingleiten mit diesem Gefährt auszuprobieren.

„Jede Fahrt mit dem Rad ersetzt eine Fahrt mit dem Auto“, konstatierte Dr. Gerhard Breuel, Vorstand der UrStrom eG, der 2010 gegründeten Mainzer BürgerEnergieGenossenschaft. Die UrStrom eG stellt die Technik für die KiTa-Kutsche als Sachleistung zur Verfügung: Jede/r kann sich über das Internetportal www.urstrom-mobil.de anmelden und eine Smartphone-App zum digitalen Öffnen und Schließen eines der je fünf angebotenen Lastenräder oder Autos herunterladen.

Eine positive Bilanz für den „HaMü-Carrier“, ein weiteres Lastenrad im Ortsbezirk Hartenberg-Münchfeld, zog Radpate Rolf Pinckert als Vertreter des ADFC Mainz-Bingen. Der Carrier, ebenfalls über urstrom-mobil buchbar, werde seit April 2022 mit monatlich 300 Kilometern genutzt. Standort ist die Ecke Starenweg/Finkenstraße.

„Die Finanzierung unseres Lastenrads ist dank der eingegangenen Gelder für die kommenden zwei bis drei Jahre gesichert“, so Benjamin Weil. Damit können neben der Anschaffung auch die Versicherung, die Wartung und das Anbringen einer Ladesteckdose an der Kirche bestritten werden.

Die Kita-Kutsche ist dreirädrig. Zwei kleinere Räder befinden sich vorne, seitlich der Transport-Box, die bis zu vier Kleinkindern angeschnallt einen Sitzplatz bietet. Das Rad wird durch einen Mittelmotor und eine stufenlose Gangschaltung angetrieben. Die Ausleihe für bis zu 48 Stunden ist für alle Bürgerinnen und Bürger kostenfrei. Gerne bietet UrStrom eine Einweisung in das Rad an. Eine kurze Mail an mobil@urstrom.de genügt.

Ulrich Nilles