NIEDER-OLM – Die Kulisse für die Übergabe der Fördersumme für das Klimaschutzprojekt war nicht zufällig gewählt. Das Rheinhessen-Bad in Nieder-Olm ist das KIPKI-Hauptprojekt, das die VG Nieder-Olm eingereicht hat. Zusammen mit elf weiteren Maßnahmen, die in den einzelnen Ortsgemeinden bis Mitte 2026 verwirklicht werden sollen.
KIPKI steht für das „Kommunale Investitionsprogramm für Klimaschutz und Innovation“. Wie Umweltministerin Katrin Eder (Grüne), die den Bescheid über die Fördersumme von knapp 984.000 Euro persönlich überbrachte, erläuterte, stehe die Einsparung von Kohlendioxid (CO2) im Vordergrund der Förderung. Mit einem Gesamtbudget von 250 Millionen Euro unterstützt die Landesregierung Kommunen, die innovative Maßnahmen zum Klimaschutz ergreifen – ohne dass diese Eigenmittel aufbringen müssen.
„Wir haben uns entschlossen, die Mittel jeweils zur Hälfte zwischen der Verbandsgemeinde und den Ortsgemeinden aufteilen“, erklärte VG-Bürgermeister Ralph Spiegler (SPD). Insgesamt sei er stolz auf die Projekte und darauf, dass überwiegend der Klimaschutz im Vordergrund aller Anträge gestanden habe. Lediglich die Fassadenbegrünung der Heinz-Kerz-Halle in Nieder-Olm ziele auf die Klimaanpassung ab.
Eine energetische Teilsanierung des Bades könnte jährlich etwa 500 Tonnen CO2 einsparen. „Im technischen Bereich und bei der Isolierung habe das Schwimmbad Nachholbedarf“, sagte Spiegler, so dass die komplette Sanierung mehrere Jahre beanspruchen werde. Ergänzend zu den KIPKI-Mitteln werde die VG weitere 334.000 Euro aufbringen, sagte Spiegler.
Mit den restlichen Teilprojekten sollen jährlich 600 Tonnen CO2 eingespart werden. Die Umrüstung auf LED steht in Essenheim (Straßenbeleuchtung), Klein-Winternheim (Straßenbeleuchtung), Nieder-Olm (Flutlichtanlage Sportplatz und KiTa Zauberschloss), Stadecken-Elsheim (Selztalhalle) und Zornheim (Kita Haus der Entdecker) an. Sörgenloch plant die energetische Teilsanierung mit neuen Fenstern für die Kita. Die Installation von PV-Anlagen mit Stromspeicher am Rathaus will Jugenheim umsetzen. Eine E-Bike Solar-Ladestation soll schließlich in Zornheim den Strom liefern.
Laut Eder beteiligen sich bei KIPKI inzwischen alle Kommunen im Land. 57 von ihnen haben inzwischen wie die VG Nieder-Olm die Bewilligungen über insgesamt 56 Millionen Euro erhalten. „Die Anträge erreichen uns jeden Tag.“ 160 Anfragen befänden sich in der Bearbeitung.
Gregor Starosczyk-Gerlach