BRETZENHEIM – Nach vier Niederlagen in Folge hat die TSG Mainz-Bretzenheim in der 2. Bundesliga der Handballfrauen in die Erfolgsspur zurückgefunden. Das 27:27 (17:13) gegen den VfL Waiblingen ist ein Hoffnungsschimmer im Abstiegskampf. Dank des einen Punktes schieben sich die Ischn am SV Werder Bremen und an den Kurpfalzbären vorbei und sind nun nicht mehr Tabellenletzter. Es bleibt eng im Tabellenkeller.

Die Partie vor 340 Zuschauern in der IGS-Halle startete mit einer Überraschung in der Aufstellung: Angesichts der Personalmisere hatte die TSG eine gute alte Bekannte zurückgeholt. Nach einem halben Jahr bei ihrem Heimatverein HSG Kleenheim kehrte Rückraumspielerin Ann-Sophie vom Hagen zur TSG zurück. Angesichts der Misere im Rückraum mit der Langzeitverletzten Paula Zerhusen und der länger erkrankten Kim Quetsch ein notwendiger und sinnvoller Schritt. Hinzu kam der merkwürdige Abgang von Abwehrspezialistin Ann-Christin Steinhart mitten in der Saison zum direkten Konkurrenten, den Kurpfalzbären. Die Ischn starteten mit Carolin Hahn anstelle von Josefine Schneiders im mittleren Rückraum mit viel Schwung ins Spiel. Sehr variabel im Angriff, trugen sich in der Anfangsphase bereits fünf TSG-Spielerinnen in die Torschützenliste ein. Nach dem 9:5-Distanzwurf von Julie Jacobs ins leere Gästetor nahmen die Gäste aus Schwaben die erste Auszeit.

Nach 20 Minuten war es dann soweit. Rückkehrerin Ann-Sophie vom Hagen wurde unter Applaus erstmals eingewechselt. Die TSG rettete den Vier-Tore-Vorsprung mit dem 17:13 in die Pause. In der zweiten Hälfte hatte die TSG immer größere Probleme mit dem starken Kreisspiel der Gäste. VfL-Kreisläuferin Kimberly Eileen Gisa erzielte drei Treffer und holte zahlreiche Siebenmeter heraus. Belen Gettwart zeigte sich treffsicher und verwandelte alle sieben Siebenmeter füt die Gäste. Bei den Ischn häuften sich nun hingegen die fehlerhaften Anspiele. In der 54. Minute gingen die Gäste mit dem 24:25 erstmals in Führung. Doch Julie Jacobs rettete der TSG mit zwei verwandelten Siebenmetern in der Schlussphase wenigstens das 27:27-Unentschieden und den einen Punkt im Abstiegskampf.
Ann-Sophie vom Hagen nannte nach der Partie im Gespräch mit Journal lokal die Beweggründe für ihre Rückkehr. „Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Ich hatte einige Anrufe aus Bretzenheim und dann viele gute Gespräche mit meinem Vorstand.“ Sie hofft, bei der TSG der „Retter in der Not“ zu sein. TSG-Trainerin Katrin Schneider haderte mit der schwächeren zweiten Spielhälfte: „Wir waren zwischendurch zu zerfahren und hätten mehr Mut behalten müssen.“ Mit der Moral im Team war sie aber zufrieden. „Die Mädels haben eine Reaktion gezeigt.“ Über Rückkehrerin vom Hagen sagte sie: „Anno wird uns weiterhelfen.“

TSG Mainz-Bretzenheim: Aurora Kryeziu, Lisa Fahnenbruck; Lisa Noack (3), Jana Vogt, Carina Gangel (5), Josefine Schneiders, Linda Bach (3), Lea Helle, Ann-Sophie vom Hagen (2), Johanna Benz, Julie Jacobs (9/5), Antonia Hölzer (1), Carolin Hahn (4); Trainerin: Katrin Schneider.
Oliver Gehrig