Start Rheinhessen/Mainz Ein Ruhepol im Weinberg Gespräch mit dem Zornheimer Ehrenbürger Peter E. Eckes

Ein Ruhepol im Weinberg Gespräch mit dem Zornheimer Ehrenbürger Peter E. Eckes

Feierliche Schlüsselübergabe: Ortsbürgermeister Dennis Diehl, Stifter Peter E. Eckes und Ehefrau Ruth Eckes, Architekt Roland Effgen (v. l.) - Foto: Robert Becker/CONCEPT DESIGN, Zornheim

ZORNHEIM / NIEDER-OLM – Lange Jahre war er als Mitinhaber und technischer Vorstand eines europäischen Getränkeunternehmens erfolgreich tätig. Der Bundespräsident zeichnete ihn 2020 mit dem Bundesverdienstkreuz aus. Und trotzdem ist er mit seiner Heimat Rheinhessen tief verwurzelt. Seit über 40 Jahren Zornheimer Bürger würdigte ihn die Gemeinde vor drei Jahren mit der Ehrenbürgerschaft. Die Rede ist von dem bekannten Unternehmer Peter E. Eckes.

 Herr Eckes, sind Sie stolz auf diese Auszeichnung als Ehrenbürger?

Wenn man schon über 45 Jahre in einer solch schönen Weinbaugegend lebt und die rheinhessische Natur, Kultur und die Menschen genießen darf, dann ist es eine besondere Anerkennung, als Ehrenbürger von Zornheim ausgewählt zu sein. Am 23. Mai 2019 wurde mir die Ehrenbürgerurkunde im Rahmen eines feierlichen Festaktes durch Ortsbürgermeister Dr. Werner Dahmen übergeben und diese Ehrung erweckt natürlich den Wunsch, der Gemeinde etwas zurückgeben zu wollen.

Aus Dankbarkeit haben Sie den Zornheimer Bürgerinnen und Bürgern eine Weinbergskapelle gestiftet. Wie kam es zu dieser Idee?

Im Februar 2019 wurden im Zornheimer Rathaus dreizehn prämierte Diplomarbeiten der Hochschule für Architektur Mainz zum Thema „eine Kapelle im Weinberg“ vorgestellt. Meine Frau und ich waren begeistert von der Initiative und fassten den Entschluss, evtl. einen der Entwürfe einmal zu erwerben. Später fiel die Wahl dann auf das Konzept der Studentin und Erstpreisträgerin Lisa Denecke.

Schildern Sie unseren Leserinnen und Lesern bitte die Historie dieses Gotteshauses.

Nach meiner Ernennung zum Ehrenbürger bildete ich einen Ausschuss auf Gemeindeebene, um dieses Vorhaben realisieren zu können, und seit Mitte 2019 bis heute befasste sich dieser Ausschuss mit der Errichtung der Kapelle.

Bei der Gestaltung und Durchführung der Bauarbeiten standen uns der Architekt Roland Effgen und heimische Handwerksbetriebe stets zur Seite. Am 18. Dezember 2021 wurde dann im kleinen Kreis und in einer feierlichen Zeremonie die Kapelle in den Zornheimer Weinbergen durch Pfarrer Hilsbos und Dekan Klodt eingesegnet und als Geschenk an die Zornheimer Bürger, stellvertretend an Herrn Ortsbürgermeister Dennis Diehl übergeben.

An wen wendet sich dieses etwas abseits gelegene Gotteshaus?

Diese Kapelle soll überkonfessionell als Ort der Ruhe und Kontemplation zum Verweilen einladen. Die Besucher haben durch die große Glasfront einen wunderbaren Blick auf die rheinhessische Hügellandschaft, der Entspannung bietet und innere Einkehr ermöglicht.

Der Drei-Grazien-Brunnen mit seinen herrlichen Wasserspielen – Foto: Ulrich Nilles

Schon 2015 haben Sie mit der Errichtung des Drei-Grazien-Brunnens einen großen Beitrag zur Gestaltung des Ortsmittelpunkts geleistet.

Ja, im Rahmen der Ortskernsanierung kam die Frage zur Gestaltung des Lindenplatzes als Festplatz auf. Ideen wurden ausgetauscht und mein Vorschlag, einen Brunnen dorthin zu setzen, fand Zustimmung. Daraufhin habe ich den Speyerer Künstler Franz Müller-Steinfurth engagiert, der den Brunnen entworfen und fertiggestellt hat. Bei einem Festakt am 26. April 2015 wurde der Drei-Grazien-Brunnen mit seinen herrlichen Wasserspielen eingeweiht und der Gemeinde Zornheim übergeben.

Auch der Sport ist Ihnen ans Herz gewachsen. Im vergangenen Jahr haben Sie den TSV Zornheim anlässlich seines Jubiläums großzügig unterstützt.

Der Kontakt zum TSV Zornheim ist durch unsere vier Kinder entstanden, die hier aufgewachsen und zur Schule gegangen sind. Wir waren für ihre sportliche Förderung immer dankbar und gerade die Jugendarbeit ist so ausgesprochen wichtig, dass wir diese gerne unterstützen.

 Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Wie gestaltet der wohlverdiente Ruheständler heute seine freie Zeit?

Meine Frau und ich lieben die klassische Musik. Gerne besuchen wir Konzerte oder eine Opernaufführung und freuen uns schon heute wieder auf den Sommer mit den klassischen Festspielen. Auch der Bachchor Mainz liegt mir sehr am Herzen und ich unterstütze diesen gerne als Vorsitzender des Kuratoriums. Ebenso die Kirche St. Stephan in Mainz, als Vorsitzender des Stiftungsrats. Und natürlich immer wieder die Zornheimer, sei es als Schirmherr des diesjährigen Jubiläums der Musikfreunde Zornheim oder das Projekt „die neue Klais-Orgel“ für die Kirche St. Bartholomäus.

Herr Eckes, die Lokale Zeitung bedankt sich bei Ihnen und wünscht Ihnen alles Gute für die kommenden Jahre.

Ulrich Nilles