
EBERSHEIM – Der tödliche Verkehrsunfall in Nähe des Ebersheimer Kreisels vom 29. Oktober 2024 hat nun erneut den Ortsbeirat beschäftigt. Die Mainzer Verwaltung war mit OB Nino Haase (parteilos) und drei weiteren Vertretern angereist, um die ergriffenen Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit zu erläutern: die Ausweitung der Tempo-30-Zone sowie die Errichtung einer provisorischen Ampelanlage an der Unfallstelle.
„Es gab einige Irritationen wegen der Ampel, die wir heute klären können“, sagte Ortsvorsteherin Anette Odenweller (CDU) zu Beginn. „Ich habe den Ortsbeirat über beide Treffen mit der Verkehrsverwaltung unterrichtet. Ich freue mich sehr, dass die Ampel steht.“ OB Haase führte aus: „Es war mir sehr wichtig, dass wir nach dem tödlichen Unfall schnell Termine mit der Verkehrsplanung und der Verkehrsüberwachung ausgemacht haben. Das ist kein ungefährlicher Übergang in unmittelbarer Nähe zur Kita. Wir wollten gemeinsam etwas tun, um die Situation zu verbessern: die Verlängerung der Tempo-30-Zone und die Errichtung der provisorischen Lichtsignalanlage.“
Udo Beck von der Straßenverkehrsbehörde ergänzte: „Das Trauma der Eltern musste aufgelöst werden. Die größtmögliche Sicherheit, die wir haben, ist die Lichtsignalanlage.“ Diese provisorische Anlage reagiere auf Anforderung, sodass es keine lange Wartezeiten gebe, ergänzte Franziska Voigt, Leiterin vom Amt für Verkehrswesen. Diese sei abgestimmt auf den nahen Kreisverkehr und soll dann mal einer fest installierten Ampelanlage weichen. Daniel Joseph, Leiter vom Verkehrsüberwachungsamt, teilte mit, dass dieses Jahr bereits an zwölf Tagen Geschwindigkeitsmessungen in der Töngesstraße durchgeführt wurden. Bei 28.000 Messungen mussten 394 Verfahren eingeleitet werden. „Das ist total unauffällig, aber wir werden diese Messstelle weiter frequentieren.“
Dann äußerte sich der Ortsbeirat. „Wir haben jetzt belastbare Zahlen“, lobte Ortsvorsteherin Odenweller das Vorgehen der Verwaltung. „Vorher war es eine Wahrnehmungssache.“ Kritisch äußerte sich hingegen Hubert Heimann (SPD). „Wir waren irritiert über die Entscheidung, eine Ampel aufzustellen“, bemerkte er. Eine Alternative wäre ein Blitzer gewesen. Die Ampel sieht er kritisch: „Man fokussiert sich auf das Grün der Ampel und beachtet das Tempo 30 nicht.“ Ähnlich sieht es Matthias Gill (Grüne): „Ich wundere mich, dass es alternativlos ist und dass die Polizei keinen Handlungsspielraum gibt.“ Johannes Blüm (SPD) regte an, die aktuelle Testphase auszudehnen.
OB Haase mahnte: „Ich möchte vermeiden, dass wir in eine Gefühlsdiskussion abtriften. Nebenkriegsschauplätze sollte man bei einer solchen Diskussion hinten anstellen.“ Zebrastreifen geben eine Scheinsicherheit, ergänzte Franziska Voigt. „Es war eine kluge Entscheidung, Tempo 30 zu verlängern.“ Udo Beck versicherte: „Ein fester Blitzer hätte null Effektivität gehabt. Die feste Lichtsignalanlage ist das härteste Mittel. Ich weiß nicht, warum das hinterfragt wird.“ Ein konkretes Umbaudatum für die feste Lichtsignalanlage könne noch nicht genannt werden, die Planungen laufen, ergänzte Voigt.
„Wir haben schnell gehandelt und wollen die maximale Sicherheit“, bekräftigte Haase. „Wir sollten dieses sensible Thema nicht politisieren.“ Ortsvorsteherin Odenweller: „Es ist schnell gehandelt worden. Die Ampel zeigt ihren Erfolg.“ Und Dr. Mario Müller (Freie Wähler): „Die Ampel funktioniert. Wir haben eine Lösung.“
Oliver Gehrig