RÜSSELSHEIM – Rüsselsheim am Main mit seinem starken Engagement für elektrische Mobilität passt zu Star Charge. Schließlich gehört das chinesische Unternehmen in mehreren Ländern zu den Marktführern für elektrische Ladeinfrastruktur. Das erläuterte jetzt Toni Cheng, Europa-Präsident von Star Charge, gegenüber dem Rüsselsheimer Oberbürgermeister Udo Bausch beim Unternehmensbesuch.
„Ihr Unternehmen erweitert optimal die klare Strategie der Electric City Rüsselsheim und passt zum Standort mit entsprechenden Wirtschaftsunternehmen und der Forschung an der Hochschule RheinMain“, freute sich der Verwaltungschef. Er betonte das Potenzial einer Vernetzung der verschiedenen Organisationen. „Es passiert sehr viel für die elektrische Mobilität in Rüsselsheim. Neben der technischen Infrastruktur treibt uns auch die Frage um, dass die Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung gestellt wird“, sagte er.
Strategisches Headquarter in der Nachbarschaft von Opel
Die WanBang Digital Energy Business Group wurde 2009 in Changzhou, China gegründet und ist seit 2019 mit der Tochterfirma Star Charge in Europa vertreten. Heute hat das Unternehmen weltweit mehr als 3.200 Mitarbeiter und ist in 20 Ländern aktiv. Das strategische Headquarter für Europa ist im Segula-Gebäude angesiedelt, in der Nachbarschaft von Opel. Die Tochtergesellschaft hat bisher 38 Mitarbeiter. „Wir kennen das Business sehr gut“, erklärte Cheng beim Besuch des Oberbürgermeisters und der Fachbereichsleiterin Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung. Denn Star Charge sei als Komplettanbieter aufgestellt. Das umfasse einerseits die Entwicklung und Produktion von Ladetechnologie sowie deren Wartung und Service.
In vielen Ländern trete das Unternehmen zudem selbst als Betreiber smarter Ladesysteme auf. Im Heimatmarkt China beispielsweise biete Star Charge mehr als eine Million Möglichkeiten zum Laden von Batterieautos, täglich würden dort rund 10 Millionen kWh verkauft. Im deutschen Markt fokussiert sich das Unternehmen derzeit aber auf Produkte und Service.
„Verbraucher schätzen Transparenz“
Viele deutsche E-Auto-Fahrer sind schon heute Kunden von Star Charge. Denn das Unternehmen produziert auch Wallboxen für Partner wie beispielsweise Autohersteller und Anbieter kompletter Energiesysteme inklusive Photovoltaik und Energiespeicher. „Die für unsere Kooperationspartner personalisierten Produkte finden großes Interesse“, sagte Toni Cheng zufrieden.
Zurzeit arbeitet Star Charge in Rüsselsheim an der Entwicklung einer Ladesäule für den öffentlichen Raum, erklärte Senior System Engineer Matthias Neu. Die Station soll neben den etablierten Abrechnungssystemen mit RFID-Karte oder App auch barrierefrei über eine Kreditkarte bedient werden können. „Solche Lösungen sind wichtig, denn die Verbraucher schätzen Transparenz“, freute sich Oberbürgermeister Bausch über den Ansatz.
Von dem Vorhaben lerne Star Charge auch wegen der anspruchsvollen Regularien viel für das internationale Geschäft, sagte Senior Managerin Business Intelligenz Dr. Harini Hariharan: „Das Produkt verlangt viele Dokumentationen, unter anderem hinsichtlich des Mess- und Eichgesetzes“.
Innovative Lösungen für die nahe Zukunft
Aber Star Charge denkt nicht nur an die aktuell laufenden Projekte, sondern blickt auch in die nahe Zukunft. Unter anderem plane man die Integration von Batterien in Ladelösungen, um Lastspitzen abpuffern zu können und so das Netz zu entlasten. Auch bidirektionales Laden will das Unternehmen mit seinen Lösungen vorantreiben. Zudem soll der Standort Rüsselsheim der Entwicklung gemeinsam mit Autoherstellern dienen, um auf deren Fahrzeuge optimal abgestimmte Technik anzubieten.
In der Stadt bestehen heute bereits Beziehungen zu Rudolf Fritz und Segula. Star Charge wolle sich in Rüsselsheim am Main weiter vernetzen und sich auch in die Information der Bürgerinnen und Bürger über die Möglichkeiten der elektrischen Mobilität. „Wir wollen weiter Brücken bauen“, sagte Toni Cheng.
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main
