Start Hessen Sportlandschaft bedarfs- und zielgerecht weiterentwickeln

Sportlandschaft bedarfs- und zielgerecht weiterentwickeln

Foto: Stadt Rüsselsheim am Main

RÜSSELSHEIM – „Mit dem aktuellen Sportentwicklungsplan liegt ein Handbuch vor, mit dem die Stadt die Sportlandschaft in Rüsselsheim am Main in den kommenden zehn bis 15 Jahren gestalten kann. Der Sport wird in den kommenden Jahren eine hohe Priorität bekommen“, sagt Oberbürgermeister Udo Bausch zum Abschlussbericht samt Drucksache, der in der aktuellen Sitzungsrunde der politischen Gremien beraten wird. Mit dem Sportentwicklungsplan verspreche sich Bausch, den Breiten- und Spitzensport zu stärken, und neben den Sportvereinen auch junge Leute zu erreichen, die keine Vereinsstruktur nutzen.

In einem kooperativen Prozess wurde der bisherige Sportentwicklungsplan aktualisiert und mit neuen Schwerpunkten versehen. Denn in Rüsselsheim wandelt sich wie in ganz Deutschland die Sportlandschaft. Das Bewusstsein für Sport und Bewegung ist einerseits stark angestiegen, andererseits verlieren Sportvereine Mitglieder. Zudem gewinnen gesundheitssportliche Angebote wie der Seniorensport an Bedeutung.

Vertreterinnen und Vertretern der Rüsselsheimer Sportvereine, Schülerinnen und Schülern sowie der Politik und Verwaltung haben in den vergangenen Monaten in einer Planungsgruppe intensiv daran gearbeitet, die Veränderungen zu konkretisieren und Ziele und Inhalte zur Weiterentwicklung von Sport und Bewegung in Rüsselsheim festzuhalten. Sie haben acht Themenbereiche ausgewählt, die in den kommenden Jahren besondere Beachtung benötigen. Dazu zählen die Themenfelder Sport und Bewegungsangebote, Zusammenarbeit, Ehrenamt, Kommunikation, Sportaußenanlagen, Wege für Sport und Bewegung, Freizeitspielfelder und bewegungsfreundliche Schulhöfe sowie Hallen und Räume. Dabei wurden auch Sportvereinen, Stadtverwaltung und Schulen klare Zuständigkeiten zugewiesen.

Als höchste Priorität ist in dem Bericht die Kooperation zwischen Vereinen und Schulen sowie ein Sanierungskonzept für die Hallen und Räume festgehalten. „Ich sehe Schulen als wichtige Partner für den Vereinssport“, sagt Bausch. Bei den Sportstätten sei erfreulich, dass die Anzahl insgesamt als ausreichend angesehen werde, allerdings wurde der intakte Zustand angemahnt. Nach Kenntnisnahme durch die Stadtverordnetenversammlung solle das Arbeitsergebnis als Leitfaden dienen, um bei erforderlichen Sanierungen und Neubauten auch die Belange und Bedarfe des Sports ziel- und bedarfsgerecht zu berücksichtigen.

Als weitere wichtige Ziele der nächsten Jahre bewertete die Planungsgruppe, Ehrenamtliche zu unterstützen sowie die Kooperation zwischen Sportvereinen untereinander zu stärken. Zu den weiteren Zielen zählt auch die Beratung und Unterstützung bei der Instandhaltung der Wirtschaftsgebäude von vereinseigenen Sportstätten wie Vereinsheime oder Umkleiden. Das Sporthallenmanagement soll ebenfalls verbessert werden.

Um im engeren Austausch mit den Vereinen zu bleiben, findet am 26. April ein Sportforum statt, in dem verschiedene Themen angeschnitten werden, die für Vereine relevant sind. „Der Informationsaustausch ist wichtig und wird fortgeführt“, macht Bausch deutlich. Mindestens einmal im Jahr, solle ein solches Forum über die unterschiedlichsten Gespräche hinaus stattfinden. Wie in der Beschlussvorlage festgehalten, seien die gemeinwohlorientierte Grundausrichtung und die vielfältigen Angebote der Sportvereine in Rüsselsheim am Main ein unverzichtbarer Beitrag zur Lebensqualität. Sie spiegelten einen großen Teil der gesellschaftlichen Struktur dieser Stadt wider. Die Sportentwicklungsplanung repräsentiere einen Leitfaden zum Erhalt dieser Lebensqualität.

In Rüsselsheim sind 75 Sportvereine mit rund hundert Sportarten beheimatet. Nahezu ein Drittel der Bevölkerung treibt Sport im Verein und die Interessenslagen sind genauso vielschichtig wie die Angebote. Die Stadt stellt 21 Sporthallen und vier Sportplätze zur Verfügung, daneben werden 22 Sportanlagen in Eigenregie von Vereinen betrieben. Öffentliche Grünanlagen, Rad- und Spazierwege werden vom vereinsungebundenen Sport genutzt und werden bei der Sportplanung auch Berücksichtigung finden. Schulhöfe, Freigelände von Kitas sollen nach dem Sportentwicklungsplan ebenso als Bewegungsräume gestaltet werden.

Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main