Start TOP Erfolgreiche Verkehrsentlastung in Nierstein Brückeneinweihung bringt Erleichterung für Bürger und Pendler

Erfolgreiche Verkehrsentlastung in Nierstein Brückeneinweihung bringt Erleichterung für Bürger und Pendler

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nahmen am Bürgerfest zur Einweihung des Viadukts in Nierstein teil. Die Deutsche Bahn ließ eine Anzahl an ICE- und Güterzügen langsam über die Brücke fahren. Foto: Sabine Longerich

NIERSTEIN – Nach über zwei Jahren Bauzeit ist die Eisenbahnunterführung über die B420 nun offiziell für den Verkehr freigegeben. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nahmen am Bürgerfest teil und sorgten für ein buntes Treiben rund um das Viadukt. Die Deutsche Bahn ließ eine beeindruckende Anzahl an ICE- und Güterzügen langsam über die Brücke fahren – fast so, als wollten auch sie einen Blick auf das bunte Geschehen erhaschen.

Dr. Volker Wissing (FDP), Bundesminister für Digitales und Verkehr, und Daniela Schmidt (FDP), Staatsministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau in Rheinland-Pfalz, durchschnitten das schwarz-rot-goldene Band im Beisein von Kathrin Anklam-Trapp (SPD), Jan Metzler (CDU), Pia Schellhammer (Grüne), Stadtbürgermeister Jochen Schmitt (FWG) sowie dem Bevollmächtigten der Deutschen Bahn AG, Dr. Klaus Vornhusen. Die Veranstaltung wurde von Bernhard Knoop vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) moderiert.

Viel Lob gab es für das Projekt als deutliche Verbesserung der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. Foto: Sabine Longerich

Bundesminister Wissing sprach vom Beginn einer Trendwende. „Der Neubau der Brücke berücksichtigt bereits den geplanten Rheinufertunnel der B9-Umgehung. Die Linie des Tunnels verläuft im Baufeld der neuen Bahnbrücke.“ „Der Erhalt und die Sanierung der Verkehrsinfrastruktur haben für den Bund oberste Priorität.“ Die Unterführung sei ein weiterer Schritt in Richtung Verkehrsentlastung für Nierstein.

Staatsministerin Schmidt unterstrich die Bedeutung des Knotenpunkts für den Auto- und Bahnverkehr und lobte die Arbeit des LBM. Sie sei dankbar für das gute Miteinander von LBM, Deutscher Bahn AG und den kommunalen Verantwortlichen. „Der Tag ist wichtig für eine gute Verkehrsinfrastruktur im ländlichen Raum – nicht nur für Pendler und Bürger, sondern auch für Landwirte und Gewerbetreibende.“

Der Niersteiner Stadtbürgermeister zeigte sich erleichtert. Während der rund 900 Tage Bauzeit mussten die Niersteiner Bürger viel Geduld aufbringen, erinnerte Schmitt. „Die Bevölkerung hat alle Sperrungen sowie nächtliche Lärm- und sonstige Belastungen recht gelassen ertragen. Die Niersteiner freuen sich über das neue Viadukt, was heute auch an der großen Besucherzahl zu sehen ist.“ Aus vielen Gesprächen könne er berichten, „dass die Baumaßnahme als richtig und zukunftsweisend angesehen wird“.

Volker Wissing, Daniela Schmidt, Kathrin Anklam-Trapp, Klaus Vornhusen und Pia Schlhammer bei der feierlichen Eröffnung (v.l.n.r.). Foto: Sabine Longerich

Auch bei den Vertreterinnen und Vertretern der anwesenden Parteien herrschte seltene Einigkeit: Sie lobten das Projekt als deutliche Verbesserung der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer und als einen Schritt zu mehr Effizienz in der ganzen Region. Anklam-Trapp, die den Umbau jahrelang begleitet hatte, sagte: „Die Niersteiner freuen sich über den guten Abschluss des Projekts“. Metzler hob die gute und effiziente Zusammenarbeit aller beteiligten Firmen und der Stadt Nierstein hervor. Schellhammer ergänzte: „Die Optimierung der Verkehrssituation, besonders für Fußgänger und Radfahrer, und die teilweise Erhaltung des Bestandsbauwerks sind ein guter Tag für Nierstein und die Region“.

Der Autoverkehr konnte ab Sonntag die Unterführung nutzen. Ein symbolischer Akt war die Einweihung durch das Leicht-Löschgruppen-Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Nierstein, Baujahr 1942, das bis 2010 im Dienst war und laut Feuerwehrmann Philipp Holzenthal im Zweiten Weltkrieg an der Löschung des Mainzer Doms beteiligt war. Das historische Fahrzeug hatte die Ehre, den neuen Knotenpunkt als erstes Fahrzeug zu passieren.

Das vorherige Bahnbauwerk aus dem Jahr 2015 befand sich in einem schlechten Zustand. Das neue Bauwerk wurde um eine zusätzliche Fahrspur sowie ausreichend breite Geh- und Radwege erweitert. Die Verbreiterung ermöglicht getrennte Einbiegespuren in Richtung Mainz und Oppenheim, was die Leistungsfähigkeit der Ampelanlage verbessert: Pro Grünphase kann mehr Verkehr in die B9 einbiegen. Der Knotenpunkt wird täglich von rund 14.000 Fahrzeugen auf der B420 und rund 24.000 Fahrzeugen auf der B9 genutzt. Die Bauarbeiten konnten nur unter Vollsperrung der B420 durchgeführt werden, was großräumige Umleitungen erforderte. Die Baukosten von rund 26 Millionen Euro trugen der Bund zu 71 Prozent und die Deutsche Bahn zu 29 Prozent. Die Niersteiner zeigten sich an diesem Tag sichtlich zufrieden – mit dem neuen Viadukt, der Stadtführung und besonders mit dem Bürgerfest.

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Nach mehr als 25 Jahren Berufserfahrung im Bereich der Kommunikations-, Redaktions- und Pressearbeit und mehr als 30 Jahren Autorentätigkeit bin ich seit April 2024 für das JOURNAL LOKAL unterwegs. Da ich - gut vernetzt in der gesamten VG Bodenheim - mitten im alten Ortskern von Bodenheim wohne weiß ich, über welche Neuigkeiten und Projekte man unbedingt berichten sollte. Mein besonderes Interesse gilt dem sozialen Miteinander, kulturellen und sportlichen Veranstaltungen sowie der Orts- und VG-Politik. Journalistische Ausflüge führen mich u. a. auch nach Laubenheim, in die VG Rhein-Selz und an andere schöne Orte.