MAINZ – Drei Jahre lang hat das Landesmuseum Mainz in einem Forschungsprojekt die Herkunfts- und Eigentumsverhältnisse von 61 Gemälden, rund 160 Graphik-Konvoluten, zehn Möbelstücken sowie einer kleineren Anzahl kunstgewerblicher Objekte recherchiert, die die Gemäldegalerie und das Altertumsmuseum der Stadt Mainz (heute das Landesmuseum) von der damaligen Reichsfinanzverwaltung in den Jahren 1941-1943 erhalten hat.
Dabei hat sich gezeigt, dass die Gegenstände aus dem Eigentum von Mainzer und Darmstädter Bürgerinnen und Bürgern beschlagnahmt wurden, die als Jüdinnen und Juden rassisch verfolgt wurden.
Die Sonderausstellung „Betrifft: Erwerb aus jüdischem Besitz“, die bis 28. April im Landesmuseum Mainz zu sehen ist, zeichnet den Weg dieser Objekte ins Museum nach. Sie zeigt die Rolle der Finanzverwaltung bei der systematischen Enteignung von Juden auf und beleuchtet in Fallgeschichten die Biographien von Gemälden, Graphiken und Möbeln und ihre Verknüpfungen mit den Biographien ihrer früheren Eigentümerinnen und Eigentümern.