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„Es gibt bei Anträgen keine Obergrenze“ OB Nino Haase sichert dem Ortsbeirat Lerchenberg seine Unterstützung zu

Gut gelaunt zeigten sich Ortsvorsteherin Sissi Westrich und OB Nino Haase beim gemeinsamen Gespräch im Lerchenberger Ortsbeirat. Foto: Oliver Gehrig

LERCHENBERG – Zu seinem Antrittsbesuch erschien OB Nino Haase (parteilos) jetzt im Lerchenberger Ortsbeirat. Mehr als eine Stunde lang diskutierten der Oberbürgermeister und die Fraktionen über zahlreiche Themen, die die Lerchenbergerinnen und Lerchenberger beschäftigen. Dabei zeigte Haase bei vielen Themen ein offenes Ohr und sicherte dem Ortsbeirat in vielen Bereichen seine Unterstützung zu.

2017 ist der Ortsbeirat wegen des Umbaus des Lerchenberger Bürgerhauses aus dem Gebäude ausgezogen. „Nach sechs Jahren steht das Bürgerhaus immer noch als Baustelle da“, kritisierte Prof. Detlef Baum (SPD). „Die Baustelle entwickelt sich zu einem integrativen Bestandteil des Stadtteils.“ Es sei ein großer Wunsch, wieder eine Bürgerhaus-Gastronomie auf dem Lerchenberg zu haben, ergänzte Andreas Michalewicz (CDU). „Die Mainzer Bürgerhaus GmbH plant das leider nicht mehr.“ Eine Kegelbahn und eine Gastronomie seien für das neue Bürgerhaus zugesagt worden und seien jetzt plötzlich weg, bekräftigte Ortsvorsteherin Sissi Westrich (SPD). „Das Bürgerhaus soll wieder ein lebendiges Haus für die Bürgerinnen und Bürger werden“, forderte die Ortsvorsteherin. Der OB will zu diesem Thema noch mal nachhaken.

Weiterer Gesprächspunkt waren die Rechte des Ortsbeirates. „Unsere Bedürfnisse als Ortsbeirat werden von der Verwaltung gar nicht richtig wahrgenommen“, kritisierte Markus Gillenberger (CDU). Oft sei die Gebietsgrenze des Lerchenbergs zum Landkreis ein von der Verwaltung aufgeführtes Argument, um ein Nicht-Handeln zu begründen, klagte Ortsvorsteherin Westrich. Und Sabine Gieseler (Grüne) fragte nach, was mit der vom vorherigen OB Michael Ebling (SPD) eingeführten Obergrenze für  Anträge der Ortsbeiräte sei. „Es gibt keine Obergrenze mehr“, versicherte Haase. „Wir finden das Aufkommen an Anträgen, so wie es ist, beherrschbar“, sagte er im Namen der Verwaltung. Generell habe er ein offenes Ohr. „Ich möchte mit den Ortsbeiräten ins Gespräch kommen“, betonte Haase.

Entwicklungsperspektiven forderte Prof. Detlef Baum (SPD) beim Programm „Soziale Stadt“, um den sozialen Zusammenhalt im Stadtteil neu zu aktivieren. „Das Programm Soziale Stadt ist zwar ausgelaufen, aber wir wollen die Maßnahmen auf eigene Kosten weiterfinanzieren“, versprach Haase. Die Stadt brauche auch weiter sozial geförderten Wohnraum. Auf dem Medienberg entstünden größere Wohnungen der Wohnbau. Haase: „Wir brauchen weiteren Wohnraum, die Stadt wächst.“ Kritisch äußerte sich Andreas Michalewicz (CDU): „Der Medienberg wird entwickelt in der dichtesten Bebauungsform, die zulässig ist. Es ist dort keine gesunde Mischung, es ist dort hoch verdichtet.“ Er warb dafür, die Fläche aufzubrechen und aufzulockern.

Für eine Aufhebung von starren Tempo-30-Zonen warb Dr. Dirk-Michael Rexrodt (FDP), um dem Verkehrsfluss mehr Chancen zu geben. „Ich habe mit Tempo 30 in der Innenstadt meinen Frieden gemacht und sehe das ziemlich entspannt“, entgegnete Haase.

Auch die Zukunft des bald leer stehenden Sparkassen-Gebäudes im Einkaufszentrum war Gesprächsthema. OB Haase bezeichnete den ins Auge gefassten Stadtteilladen als eine „tolle Idee“: „Man kommt so günstig nicht an Liegenschaften, die man so sinnstiftend einsetzen kann.“

 

Oliver Gehrig