RÜSSELSHEIM – An zwei Mittwochen, am 8. und 15. November, müssen die Rüsselsheimer damit rechnen, dass das Wasser aus der Leitung getrübt ist. Der Grund für die Trübungen, die gesundheitlich unbedenklich sind, hängt mit einer groß angelegten Untersuchung des städtischen Wassernetzes zusammen. Die Stadtwerke Rüsselsheim messen, inwieweit die Rohre noch den erforderlichen Durchfluss gewähren oder sich bereits zugesetzt haben.
Im Laufe der Jahre setzen sich Rohre auf ganz natürliche Weise zu, weil sich Inhaltsstoffe des Wassers wie Kalk oder Magnesium lösen und an den Wänden haften bleiben. Das geschieht vor allem dort, wo Leitungen einen Versatz haben. Wenn es nun Spülungen oder Druckschwankungen gibt, lösen sich diese Bestandteile von den Rohren und trüben das Wasser.
Zu solchen Druckschwankungen wird es im Rahmen der Netz-Untersuchung kommen. Mit einer Druckmessung lässt sich herausfinden, welchen Durchfluss die Rohre haben. Zu diesem Zweck werden zehn Mitarbeiter der Stadtwerke Rüsselsheim im Einsatz sein, um 32 Hydranten verteilt über das gesamte Stadtgebiet zu öffnen und das Wasser fließen zu lassen. Durch die Wasserentnahme fällt der Druck in dem knapp 200 Kilometer messenden öffentlichen Rohr- und Leitungsnetz. 80 so genannte Logger erfassen an unterschiedlichen Stellen im Stadtgebiet die Daten, die Aufschluss darüber geben werden, ob und wo Rohre erneuert werden müssen. Die Nachtarbeit dient zudem der Digitalisierung des Wassernetzes, was die Stadtwerke Rüsselsheim in die Lage versetzt, den Wasserbezug noch wirtschaftlicher planen zu können.
Die Arbeiten erfolgen in der beiden Nächten von Dienstag auf Mittwoch, von 22 bis 4 Uhr, denn in dieser Zeit schlafen die meisten Menschen, und entsprechend wenig Wasser wird verbraucht. Das wiederum ist wichtig, um bei den Druckmessungen möglichst keine anderen Einflüsse zu haben als der Wasseraustritt an den Hydranten.
Trotz der Öffnung der Hydranten bleibt die Wasserversorgung gewährleistet. Es kann allerdings zu Druckschwankungen und länger anhaltenden Trübungen des Wassers kommen.
Jürgen Gelis
Stadtwerke Rüsselsheim
