
BRETZENHEIM – Einmal im Jahr öffnen sich die Tore der Freiwilligen Feuerwehr Mainz-Bretzenheim nicht etwa weil sie zum Einsatz gerufen wird, sondern weil sie die Bretzenheimer am Tag der Feuerwehr unter dem Motto „Feuerwehr zum Anfassen für Groß und Klein“ zu sich einlädt. Genau genommen waren es sogar zwei Tage der Feuerwehr, an denen das Engagement der Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen sowie besonders der Nachwuchs zelebriert wurden.
Am ersten Tag, dem Samstag, war das Programm etwas förmlicher gestaltet. So wurde dieser Tag durch einen Gottesdienst gemeinsam mit dem Leiter der Notfallseelsorge in Mainz eröffnet. Es folgte der offizielle Teil und damit eine Menge Beförderungen, die durch Bernhard Fischer als Vertreter der Berufsfeuerwehr Mainz durchgeführt wurden, der insgesamt zwölf Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen den Dienstgrad erhöhen durfte. Markus Bender und Christian Herweck erhielten das Silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25 geleistete Dienstjahre.

Auch bei den Ehrungen hatte der Nachwuchs eine besondere Stellung, von ihm schließlich hängt die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr Mainz-Bretzenheim ab. So gab es bei der Kinderfeuerwehr nach einer spielerischen Prüfung siebenmal die Bambiniflamme Stufe eins und achtmal die Stufe zwei, welche von Kinderfeuerwehrwart Niklas Martens und Wehrführer Christoph Steigerwald vergeben wurde. Danach wurde die Jugendfeuerwehr ebenfalls von Steigerwald und Jugendwartin Kathrin Mayer mit dem Fitnessabzeichen Jugend ausgezeichnet, wobei es ein Silber- und ein Bronzeabzeichen gab. Abschließend wurden 25 Vereinsmitglieder für ihre langjährige Unterstützung ausgezeichnet und zuletzt gab es noch eine besondere Ehrung für Gerhard Stenner, der als langjähriges Mitglied im Vorstand das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze erhielt.
Am Samstag sollte dann die Familie und Jugend im Mittelpunkt stehen, denen seitens der Feuerwehr ein volles Programm geboten wurde. Zum einen war da der beeindruckende Fuhrpark der Feuerwehr, ausgestattet mit allem, was dazugehört, darunter auch ein neuer Katastrophenschutzwagen, der, so Steigerwald, seine Feuertaufe bei der Flutkatastrophe im Ahrtal erfahren hatte. Für die Kleinen gab es eine Fotobox, eine Hüpfburg und einen durch eine Handpumpe betriebenen Wasserschlauch, mit dem schon mal das Zielen auf Dosen geübt werden konnte.

Höhepunkt waren die Übungen, die den Gästen am Sonntag präsentiert wurden. Zuerst war die Jugendfeuerwehr dran, welche die Aufgabe hatte, eine Person aus einem verunfallten Fahrzeug zu befreien. Nachdem das Löschfahrzeug mit Martinshorn am Unfallort eingetroffen war, dauerte es nur kurz, bis nach einer kleinen Lagebesprechung jeder seinen Platz einnahm, die Schläuche fachgerecht gekuppelt und, „Wasser marsch!“, aus gleich drei Richtungen kam, was auf die Flammen einprasselte, die man sich allerdings vorstellen musste. So dauerte es auch nicht lange, bis der imaginäre Brand gelöscht war und die Fahrzeuginsassin gerettet und anschließend Notfall versorgt werden konnte.
Ein weiteres Highlight war das frisch angeschaffte Equipment zur effektiven Löschung von Flächen- und Waldbränden, das stolz präsentiert wurde. Natürlich durfte es zwischen den zahlreichen Programmpunkten an Stärkung für Körper und Geist nicht fehlen, die durch eine Ausgabe zu sehr fairen Preisen gewährleistet wurde.
Später wurde das verunfallte Auto aus der Jugendübung nach einmal für die Übung der Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen in die Pflicht genommen, die eine eingeklemmte Person daraus befreien mussten. Auch hier verlief alles nach Plan, sodass alle Beteiligten gerettet werden konnten. Es bleibt also zu hoffen, dass die anschaulichen Übungen einige der anwesenden Kinder, aber auch Erwachsene dazu inspirierte, über eine Mitgliedschaft bei der Feuerwehr nachzudenken. Man nehme jeden, der Interesse hat, betonte Wehrleiter Steigerwald. „Schließlich ist man nie zu alt, um sich bei der Freiwilligen Feuerwehr Bretzenheim zu engagieren.“
Johannes Preyß