Start Hessen Flörsheim: Armer einsamer Schwan Viele besorgte Anfragen

Flörsheim: Armer einsamer Schwan Viele besorgte Anfragen

Seit einigen Tagen im Mittelpunkt dieser behinderte Schwan am Flörsheimer Mainunfer - Foto: Ute Dörr

FLÖRSHEIM – „Du musst unbedingt mal hier zum Flörsheimer Bootshaus kommen!“ Diese Aufforderung – telefonisch, per WhatsApp  oder per E-Mail – bekommt Bernd Zürn seit gut einer Woche. In der Regel mehrmals pro Tag. Grund ist ein erwachsener Schwan, der dort seit einiger Zeit herumläuft. Und das in einem sehr bedauernswerten Zustand: Sein rechter Flügel befindet sich in einer völlig unnatürlichen Stellung. Deshalb kann er auch nicht fliegen.

Schwan wechselte die Mainseite

Bei seinen Recherchen konnte der BUND-Aktive Zürn in Erfahrung bringen: Der Schwan wurde schon längere Zeit auf der anderen Mainseite im Bereich der alten Schleuse Raunheim beobachtet. Seit fast zwei Wochen hält er sich überwiegend auf der rechten Mainseite in der Nähe des Flörshei-mer Bootshauses auf. Es gibt auch – nicht ganz ernst zu nehmende – Gerüchte, wonach sein Ortswechsel etwas mit dem Flörsheimer Weinprobierstand zu tun haben könnte. Das hält Zürn jedoch für wenig realistisch.  Obwohl  das Tier immer wieder den dort Feiernden  ungewöhnlich nahe kommt.

Trotz Behinderung: Schwan ist überlebensfähig!

Kann man dem Unglücksschwan helfen?  Ja! Verschiedene Organisationen (Feuerwehr, Leitstelle des MTK, …) haben ihn eingefangen. Das ist bei einem so großen und starken Tier schwierig und nicht ungefährlich. Das hat auch Zürn bei einer ähnlichen Aktion in Eddersheim schmerzhaft erfah-ren müssen. Ein Tierarzt stellte bei dem ‚Flörsheimer‘ Schwan einen „Abnormalität“ des Flügels fest. Deren Beseitigung wäre sehr kompliziert und der Erfolg nicht sicher gewesen. Deshalb wurde darauf verzichtet. Das Tier kann, so der tierärztliche Befund, trotz dieser erheblichen Belastung lau-fen und schwimmen und sich auch Futter suchen.

Über die große Anteilnahme seiner Mitbürger/innen und die vielen Anrufe  freut sich Bernd Zürn sehr. Deshalb möchte er sie beruhigen: Dem Tier geht es verhältnismäßig gut.  Und: Vielleicht findet sie/er ja sogar noch eine Partnerin/einen Partner?!

Bernd Zürn