FLÖRSHEIM – Neben der Landstraße L 3366 verläuft zwischen Weilbach und Eddersheim auf beiden Seiten der Straße ein Fußweg, der auch von Radfahrern benutzt werden darf. Ein schmaler Grünstreifen trennt ihn dabei von der Fahrbahn.
Vor ein paar Jahren wurde die Fahrbahndecke vorbildlich erneuert. Seitdem nutzen ihn immer mehr Fußgänger und Radfahrer. Eine äußerst erfreuliche Entwicklung. Schwierig wird es aber, wenn nach einer Regenperiode ein paar Tage lang die Sonne scheint. Die – üblicherweise unscheinbaren – Pflanzen am Straßenrand entwickeln sich rasend schnell zu kleinen Urwäldern. Mit der Folge, dass die Fußwege kaum noch passierbar sind. Besonders unangenehm ist es nach einem Regenschauer. Dann sind die Fußgänger schon nach wenigen Metern nass bis zur Hüfte. Radfahrer haben es etwas besser: Bei ihnen geht es nur bis zu den Knien. Aber auch das ist unangenehm!
Am 7. August 2023 habe ich – als Radfahrer zum Glück nur bis zu den Knien durchnässt – ein Foto gemacht, das den zugewucherten Fußweg zeigt, und es an den Baubetriebshof der Stadt Flörsheim geschickt. Und dann geschah etwas nicht Alltägliches: Drei Tage später waren die Wege auf beiden Straßenseiten wieder passierbar! Im Vergleich zu vielen anderen Behördenmaßnahmen atemberau-bend schnell.
Noch erstaunter ist man, wenn man hier das Behördenspiel hinter den Kulissen kennt. Was viele nicht wissen: Für den südwestlichen Fußweg ist die Stadt Flörsheim zuständig, für den nordöstli-chen dagegen ‚Hessen Mobil‘. Also eine ganz andere Behörde. Auf dem ‚kurzen Dienstweg‘ vereinbarte der Leiter des Flörsheimer Baubetriebshofes mit dem zuständigen Sachbearbeiter von ‚Hessen Mobil‘ diese Aktion, von der Fußgänger und Radfahrer zwischen Weilbach und Edders-heim jzur Zeit profitieren. Wenn man noch bedenkt, dass der eigentlich zuständige Fachmann bei ‚Hessen Mobil‘ zur Zeit in Urlaub ist und das Problem mit seiner Urlaubsvertretung geregelt wurde, liegt der Glaube an ein (Behörden)-Wunder nahe. Das glaube ich zwar nicht, bin aber sehr dankbar allen, die hier so rasch und unbürokratisch gehandelt haben.
Bernd Zürn
