
HECHTSHEIM – Gegen Krieg und Terror sowie gegen Gewalt, Rassismus und Hetze: Eine Gedenkveranstaltung für alle Opfer und alle Verstorbenen fand jetzt zum Volkstrauertag mit rund 50 Bürgerinnen und Bürgern auf dem Hechtsheimer Friedhof statt. Mit dabei waren auch die Fahnenabordnungen der Freiwilligen Feuerwehr Hechtsheim, des Reitsportvereins, des Radfahrervereins sowie des Reit- und Fahrvereins.
„Wir gedenken der Toten. Ich freue mich, dass Sie nach einem Jahr Pause den Weg auf den Friedhof Mainz-Hechtsheim gefunden haben“, sagte Ortsvorsteherin Tatiana Herda Munoz zu Beginn. „Die beiden Weltkriege haben Millionen Menschen das Leben gekostet. Den Toten dieser Kriege und den Opfern der Diktatur gedenken wir heute. Wir müssen so handeln, dass sich Geschichte nicht wiederholt.“ Die Ortsvorsteherin erinnerte auch an die aktuellen Flüchtlinge an der EU-Ostgrenze zwischen Polen und Belarus. Sie lobte die Hechtsheimerinnen und Hechtsheimer: „Was uns in Hechtsheim auszeichnet, ist das menschliche Miteinander.“ In diesem Zusammenhang lobte sie die Freiwillige Feuerwehr Mainz-Hechtsheim und das DRK für ihre Unterstützung der Opfer der Ahrtal-Flutkatastrophe von diesem Sommer.

Der katholische Pfarrer Tobias Josef Geeb überreichte allen je ein Bild mit einem Loch im Zaun, verbunden mit einem Psalm. Zum Loch im Zaun sagte er: „Vielleicht ist es genau richtig so, dass eine Grenze nicht verschlossen, ein Weg nicht blockiert ist. Heute am Volkstrauertag sind wir hier, um neue Wege zu beschreiten, die nicht mehr Grenzen setzen, sondern mithelfen, den Blick auf die andere Seite zu wagen.“ Abschließend nannte er die Namen aller in diesem Jahr verstorbenen Hechtsheimerinnen und Hechtsheimer. Das Gedenken endete mit einem gemeinsamen Gebet. Auf Musik wurde in diesem Jahr aus Pandemiegründen verzichtet.
Autor: Oliver Gehrig